SozPäd United mit Problemen beim Sieg gegen Torgasmus

 

Selbstbewusst und  mit dem Ziel einen hohen Sieg gegen Torgasmus zu holen, startete Sozpäd United in den zweiten Spieltag der Gruppe A. Am Ende wäre der Aussenseiter dabei fast zum Stolperstein für die Pädagogen geworden.

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Eine Hand voll SozPäd-Ultras hatte sich bei kaltem Wetter zum Seidlkreuz hochgetraut. Perfekt ausgerüstet hofften sie auf eine gute Partie ihrer Mannschaft.

Im Lager der Sozialpädagogen hatte man sich nach dem 1:1 zum Auftakt gegen die Geos einiges vorgenommen und wollte zusammen mit den eigenen Fans gegen Torgasmus ein richtiges Fußballfest feiern. Ensprechend hatte der eigene Anhang eine Trommel besorgt und die Liedtexte der besten SozPäd-Schlager für die nicht so textsicheren Fans ausgedruckt. Zudem dabei: Ein Banner mit der Aufschrift „Von den besten Fans begleitet – SozPäd United“. Bei grauem Himmel und kaltem Wind trauten sich von diesen weltbesten Fans aber nur knapp eine handvoll hoch zum Seidlkreuz , so dass sich alle gleichzeitig hinter dem Schriftzug verstecken konnten. Sich zu verstecken war auch gar keine so schlechte Idee, denn an diesem Tag klaffte bei den Sozpäds nicht nur neben dem Platz eine große Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

SozPäd United nach gutem Beginn mit einigen Unsicherheiten

Dabei lief zunächst alles nach Plan. Vier Minuten waren gespielt, da schloss SozPäd Kapitän Stefan Micheler ein sehenswertes Solo in die linke obere Torecke zur frühen 1:0 Führung ab. Doch nur zwei Minuten später zeigte Torgasmus, dass sie sich nicht so schnell aufgeben würden und durchaus mitspielen konnten. Cani Ronaldov setzte sich auf der linken Seite durch und brachte eine Flanke vor das SozPäd-Tor, wo sich Fahad Aboubakar mit einem Fallrückzieher versuchte. Anstatt im Tor, landete der Ball bei Mari Marotta, die noch einmal auf Aboubakar querlegte, der das Runde schließlich im Eckigen unterbrachte. Der anschließende Jubel hielt aber nur kurz an, denn Schiedsrichter Michael Schindler gab das Tor auf Grund einer Abseitsstellung nicht. Der Abseitstreffer war aber trotzdem eine Art Warnschuss an die SozPäds. Torgasmus, mit Spielern aus acht verschiedenen Nationen der Exot unter den diesjährigen Präsicup-Teilnehmern, zeigte sich gegenüber dem 1:8 gegen die Froschschenkel in der Vorwoche stark verbessert, stand um einiges kompakter und setzte immer wieder kleine offensive Nadelstiche. Einer davon war schließlich für den 1:1 Ausgleichsttreffer verantwortlich. Wieder kam Ronaldov von links zum Flanken, die etwas unsortierte SozPäd-Abwehr unterlief den Ball und Alejandro Quintana konnte den Ball am zweiten Pfosten in Ruhe annehmen und mit einem überlegten Flachschuss in die linke Ecke vollstrecken (14. Minute).

Es entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel, in dem beide Seiten nun auf den Führungstreffer drängten. Dieser gelang schließlich der Torgasmus-Truppe. Kapitän Alejandro Quintana zündete den Turbo, überlief die gesamte Abwehr der Pädagogen und legte quer auf Mari Marotta. Das US-Girl, das schon in den Amerikanischen Fußballligen einiges an Erfahrung sammeln konnte, zeigte sich eiskalt und traf zum 2:1 für den Aussenseiter (23. Minute)

Die Pädagogen reagierten wütend und kamen quasi im direkten Gegenzug und mit dem Halbzeitpfiff tatsächlich noch zum Ausgleich. Anianus Schönberg traf aus einem unübersichtlichen Gewühl im gegnerischen Strafraum heraus zum 2:2 Pausenstand (25.)

In der Halbzeit war dann eine Krisensitzung bei SozPäd angesagt. Zwar hatte die Mannschaft im Vorfeld mit einigen Absagen zu kämpfen gehabt (u.a. fehlte mit Emanuel Recabarren ein wichtiger Kreativspieler im Mittelfeld verletzungsbedingt), doch konnte dies allein nicht der Grund für eine nur mittelmäßige erste Halbzeit sein. Kapitän Micheler feuerte seine Spieler an, sich in der zweiten Hälfte noch einmal richtig reinzuhängen.

Torgasmus geht in Halbzeit zwei die Luft aus

Er selber war es, der dann mit bestem Beispiel voranging. In der 28. Minute erkämpfte er sich im Mittelfeld den Ball und spielte mit dem linken Außenrist einen genialen Pass durch die gegnerische Abwehr in den Lauf von Ralf Gherda. Der ließ sich nicht zweimal bitten und überwand im Fallen den Keeper von Torgasmus zum 3:2. Das Tor löste einen befreienden Jubel bei den Pädagogen aus, die jetzt aber gewarnt waren, den Gegner noch einmal zu unterschätzen.

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Da war es passiert. Ralf Gherda (ganz links in der Jubeltraube) bejubelt mit den Mannschaftskollegen seinen Treffer zur 3:2 Vorentscheidung.

So hielt man Torgasmus in der Folge vom eigenen Tor fern und hätte den knappen Vorsprung durch Chancen von Gherda (37.), sowie Micheler (38.) sogar noch komfortabler gestalten können. Stattdessen wurde es dann in der 45. Minute noch einmal spannend. Freistoß für Torgasmus aus aussichtsreicher Position. Doch der Schuss des Togolesen Fahad Aboubakar strich ein ganzes Stück über die Torlatte hinweg. Kurz darauf dann aber die Entscheidung. Diesmal war es ein toller Pass von Ralf Gherda auf Stefan Micheler. Der umrundete den Torwart von Torgasmus und schob zum 4:2 ein. Das Spiel war nun gelaufen und Torgasmus stehend K.O., was Sozpäd durchaus weiter hätte nutzen können. Doch Micheler scheiterte innerhalb von drei Minuten gleich zweimal an Torgasmus-Keeper Diego Gonzalez und Jacob Döhring brachte es fertig, nach einem starken solo aus nächster Nähe noch neben das Gehäuse des Gegners zu schießen. So blieb es letztlich bei einem leistungsgerechten 4:2 für SozPäd United, die letztlich doch größere Probleme gehabt hatten, als dies die meisten vorher erwartet hatten.

Torgasmus ausgeschieden, SozPäd mit „Endspiel“ gegen die Frösche

Während SozPäd United nun am Donnerstag (22. Mai ab 18:15 Uhr) gegen die Froschschenkel ein Unentschieden reicht, um ins Viertelfinale einzuziehen, ist die Mannschaft von Torgasmus bereits ausgeschieden. Selbst Platz drei in der Gruppe wäre bei einem Sieg gegen die Geos (ebenfalls 22. Mai, aber 19:30 Uhr) auf Grund des schlechten Torverhältnisses kaum noch möglich. Trotzdem war Torgasmus, wegen ihrer fairen Art zu spielen und dem abermaligen Beweis dafür, dass Fußball wie kaum etwas anderes für Integration sorgen kann, sicherlich schon jetzt ein Gewinn für den Präsicup.

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Mit 2:4 unterlegen, aber dennoch weiterhin super drauf. Alejandro Quintana und Mari Marotta, die beiden Torschützen von Torgasmus.

Stimmen zum Spiel:

Fahad Aboubakar (Torgasmus):

„Seit dem letzten Mal haben wir fleißig trainiert gehabt, weswegen wir diesmal viel besser waren. Aber leider hatten wir heute kein Glück und damit am Ende auch keine Chance. Für uns geht es aber nur um den Spaß und in einem Spiel gibt es eben immer einen Gewinner und einen Verlierer und damit sind wir nicht traurig über die Niederlage. Wir sind jetzt leider draußen, aber wir werden gegen die Geos nochmal alles geben um zu gewinnen und dann auch drei Punkte zu haben.“

Tobias Mahl (SozPäd United):

„Die erste Halbzeit war nicht gut von uns, vorallem hinten hat unsere Zuteilung überhaupt nicht gestimmt. Wir waren nicht bei den Männern und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. In der zweiten Hälfte haben wir uns dann um 100% gesteigert und die entscheidenden Tore gemacht und daher dann doch noch verdient 4:2 gewonnen. Ich denke den Gegner haben wir unterbewusst schon unterschätzt, aber wirklich überhelblich sind wir nicht ins Spiel gegangen. Gegen die Froschschenkel wird es ein „Tod oder Gladiolenspiel“, ein heißer Tanz. Ein Unentschieden würde uns reichen, aber wir werden auf Sieg spielen. Wenn dann noch ein paar Spieler zurückkommen und die Einstellung stimmt haben wir alle Chancen, weiterzukommen.