Gastbeitrag: Ansichten eines Taugenichts

Gastbeitrag: Aus dem Leben eines Taugenichts
Unbenannt

Werte Leserin, werter Leser,

ein weiterer Wiesnpokal geht zu Ende. Mit der neuen Präsicup-Saison bekomme ich nun die Möglichkeit, meine freien, offenen und ungeordneten Gedanken zu Papier zu bringen. Dafür bin ich jetzt sehr dankbar, in Zukunft werden Sie es sein. Empfindlichen Personen, Kleingeistern und Journalisten rate ich von der Lektüre ab, denn Rücksichten und seriöse Recherche wird es bei mir nicht geben.

Kommen wir nun also zum Wiesnpokal: Um das Feld von hinten aufzurollen, beginne ich bei den Porno Journos. Seinen einzigen Sieg erzielte der traditionelle Geheimfavorit (siehe https://de-de.facebook.com/Porno-Journos-426970967403270/, Z. 1 – ∞) im Spiel um Platz 16 gegen irgendein anderes Team, sei es nun Phrasenballsport Panafrikastudien oder der TSV Theologica. Eine Mannschaft, deren einziger Erfolg bislang das Etablieren eines Namens ist, dem der schwitzig-pubertäre Geruch von Mittelstufenhumor anhaftet, gerät somit immer tiefer hinein in den Abwärtsstrudel. Ob es sich dabei um einen Verlust handelt, ist fraglich. An ihnen wird sich vorerst niemand mehr ein Beispiel nehmen, sodass uns Teams wie Latte Mathe oder Fellatio Latein erspart bleiben. Somit ergibt sich im Waisenhaus, bislang fest in der Hand der Porno Journos und der mittlerweile auf Mittelklasse konditionierten Pawlows Hunde, eine neue Vormachtstellung: Dem Schmuddelkick der Porno Journos setzte Fortuna Waisenhaus ihren hochklassigen Arthouse-Fußball entgegen. Nachdem man noch während des Hallenmasters trotz hochgehandelter Söldnertruppe enttäuschte, erreichte man nun mit gesundgeschrumpftem Kader einen starken vierten Platz. Nicht unverdient wurde dann auch Kevin Irl, eine sympathische Mischung aus dem Talent eines Cristiano Ronaldos und der Bescheidenheit eines Toni Kroos‘, als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet.

Neben den Porno Journos enttäuschte auch das Team der AK Theke. Natürlich, man wollte nur Spaß haben. Das ist so glaubwürdig, als würden Cristiano Ronaldo, José Mourinho und Martin Schulz behaupten, Siege seien ihnen nicht wichtig. Interne Quellen sprechen davon, es sei einigen Spielern darum gegangen, mit ihren Freunden mal was zu gewinnen. Immerhin, die Trostrunde wurde souverän als Sieger beendet.

Präsi-Cup-Finalist Dynamo Relpäd musste für den Wiesnpokal viele Abgänge kompensieren. Ob das allerdings entschuldigt, dass man gegen die ABC-Schützen/MuWis verliert? Ein Team ohne einheitliche Trikots, teilweise ohne Fußballschuhe oder Gleichgewichtssinn? Ohnehin war dieser SV Darmstadt des Unifußballs die große Überraschung des Turniers. Mit massiver Unterstützung vieler Fans sowie einem Kader, der breiter war als die Sportis, gelang ein Sieg gegen die Porno Journos und somit der Einzug ins Viertelfinale. Hier musste man sich nur knapp der Übermannschaft aus Ingolstadt geschlagen geben. Ob es gelingt, diese Form bis zum Präsi-Cup beizubehalten?

Achso, und die Geos haben natürlich gewonnen. Was haben wir uns alle gefreut. Vielleicht hat der WFI diese Final-Niederlage aber auch mehr genutzt als geschadet, denn zwischen den blau-weißen Fangesängen meine ich vereinzelte „WFI, WFI“-Rufe genervter Eichstätter vernommen zu haben. Wird also nach dem vierten Titel in Folge Blau-Weiß das neue Schwarz-Gelb?

Nach der Auslosung der Gruppen des Präsi-Cups sprechen einige kritische Stimmen bereits von einem Skandal. Laut einer renommierten Koryphäe des Unifußballs, die aus Angst vor Repressionen anonym bleiben möchte, handelte es sich hierbei um ein „Wünsch-dir-was-des-parteiischen Orgateams“. Soweit möchte Don Perdigiorno nicht gehen. Für ihn ist die Orga vielmehr ein bewundernswerter Hercules im Kampf gegen die vierköpfige Gruppenhydra. Die Vierergruppen mit dem Weiterkommen auch der erfolgreichen Gruppendritten garantieren große Spannung, wie bei der EM letzten Jahres zu erkennen war.

Freuen wir uns alle also auf ein spannendes Turnier, das nächste Woche Dienstag bereits mit einem Kracher, dem Vorjahresfinale Dynamo Relpäd gegen die Geos, beginnen wird.

Mit sportlichem Gruß,
Ihr Don Perdigiorno