Ein echtes Eichstätter Original

Magdalena Wein ist seit Jahren fester Bestandteil des Präsi-Cup Organisationsteam. Die meisten der Eichstätter Studenten kennen sie aber auch als Bedienung in der Theke. Jetzt ist sie fertig mit ihrem Bachelor und wird Eichstätt nach vier Jahren verlassen.

Von Janine Koppehele

Lena Wein, 21, sitzt im Deutschland-Trikot an einem Tisch im Biergarten der Theke und streicht sich die blonden Haare aus dem Gesicht. 0-2 gegen Südkorea, das erste Mal fliegt Deutschland schon nach der Vorrunde aus der WM. „Wenn man so spielt, ganz ehrlich, dann braucht man sich gar nicht wundern. Spätestens im Achtelfinale wäre eh Schluss gewesen“, analysiert sie die Niederlage. Vor einer halben Stunde war die Theke noch randvoll. „Beim Fußball hasse ich es, zu bedienen. Das Spiel interessiert mich einfach persönlich mehr“, sagt sie. Ihre Zeit als Thekenwirtin neigt sich jetzt nach knapp drei Jahren dem Ende zu.

Nach acht Semestern gibt die Geo-Studentin diese Woche ihre Bachelorarbeit über verschiedene Schluchten in Kreta ab. Dann hat sie insgesamt vier Jahre Eichstätt hinter sich. Sie zögert. „Es ist irgendwie ein komisches Gefühl. Es sind immer so kurze Momente, in denen ich mir denke, wie sehr mir hier alles fehlen wird“. Ihr Lieblingsplatz ist ganz klar die Theke, in der sie seit ihrem dritten Semester arbeitet. Lenas beste Erinnerung: interne Weihnachtsfeiern und diverse After Hours, bei denen man gemeinsam trinkt und feiert, bis die Sonne wieder aufgeht.

Daheim spielt sie Fußball in Regensburg

Wenn man sie nicht in ihrem zweiten Wohnzimmer antrifft, findet man sie am Fußballplatz. Zu ihrer Mannschaft daheim in Regensburg ist sie im letzten Jahr mehrmals in der Woche fürs Training nach Hause gefahren. Mit ihren Mädels spielt sie zusammen seit sie kleine Kinder waren, es ist nicht das gleiche, sich einem Team aus dem Landkreis Eichstätt anzuschließen. Bei ihrer Studiengangsmannschaft von den Geos fühlt sich Lena dagegen super wohl. Schon seit dem ersten Semester im Winter 2014 ist sie Spielerin dort und aus ihrem Team nicht mehr wegzudenken. „Bei den ersten Hallenmasters sind wir gleich mal siebter geworden, das war traurig“, sagt sie und schüttelt den Kopf.

Zu Beginn ihres Studiums hat sie auf ein buntes Plakat drei Ziele geschrieben: in der Theke arbeiten, den Präsi-Cup gewinnen, Prüfungen schreiben. In dieser Reihenfolge hingen die Wörter ein Semester lang über ihrer Tür. Gesagt, getan, typisch Lena Wein. Umso passender, dass zum Abschied die Krönung möglich ist: Für das anstehende Highlight des Jahres, das Präsi-Cup Finale am Donnerstag gegen die WFI, hat sie sich gut vorbereitet. „Wenn ich meine Bachelorarbeit abgegeben habe, gibt’s erstmal keinen Alkohol. Das ist sonst für meinen Körper schlecht, vor allem, weil wir nach dem Finale sowieso bestimmt viel feiern werden“, lacht sie laut.

Und genauso kam es dann auch. Donnerstagvormittag gab Lena ihre Bachelorarbeit ab, traf sich mit ihrer Mannschaft und lief pünktlich um halb sechs beim Finale auf. Nach umkämpften 60 Minuten stand es 1:1, Elfmeterschießen. Auch das verlief nicht ohne Drama, nicht jeder Schütze traf. Die Geos waren leicht im Vorteil, ihr Keeper hielt zwei Elfmeter. Dann stand ihr letzter Schuss an, Lena schnappte sich den Ball und lief zum Punkt vor. Alle Augen waren nur auf sie gerichtet. Sie trifft eiskalt, und nach weiteren Treffern feiert die gesamte Mannschaft mit ihr. Ab da gibt es kein Halten mehr. Das Bilderbuch-Ende eines Studiums.

Für den Master gehts nach Innsbruck

In ihrer Anfangszeit im Organisationsteam des Präsi-Cups reservierte Lena das Dasda und verteilte Flyer für die Party nach dem Hallenmasters-Turnier. Sie kümmerte sich um die Bestellungen für Pokale und ist jetzt zuständig für die Kommunikation mit den Kapitänen der Teams und für den Spielplan. Mittlerweile besteht das Orga-Team aus 5 Mitgliedern. „Jetzt ist es wesentlich entspannter, weil da noch vier andere sind, die auch Verantwortung haben“, sagt sie mit Blick aufs letzte Sommersemester, in der Lena sich die Arbeit mit nur einem Kommilitonen teilen musste. Ein Problem als Orga-Team Mitglied: „Ich kann halt dann meine Klappe nicht halten am Seidlkreuz. Wenn ich meine, dass etwas absolut unfair ist, dann muss das raus“. Die erwartete Neutralität vom Orga-Team kann dabei nicht immer bewahrt werden.

Der Theke und dem Präsi-Cup wird Lena definitiv fehlen, wenn sie nun endgültig ihre Zelte in Eichstätt abricht. Im Herbst geht es dann nach Innsbruck, wo Lena ihren Master in Geografie machen wird. Wir von praesicup.de wünschen ihr dabei alles Gute und bedanken uns für ihre langjährige Arbeit!

 

Galerie: Lena Wein – Theke, Geos, Orga-Team