Die Viertelfinals, Teil II

Die ersten beiden Viertelfinalbegegnungen hatten gleich einiges zu bieten. Während sich die Jungs von Dynamo Relpäd in einem hart umkämpften Spiel knapp mit 1:0 gegen die Porno Journos durchsetzen konnten, musste bei den Geos ein Elfmeterschießen (5:4 gegen Sportfreunde Promilla) zur erneuten Halbfinalteilnahme herhalten. In dieses Halbfinale wollen nun auch Sozpäd United, Lokomotive Burgkrone, die WFI und Pawlows Hunde. Unsere Redakteure Michael Schmitt und Michael Oer hoffen auf nicht minder spannende Spiele und blicken für euch voraus auf den zweiten Teil des Viertelfinals.

 

Sozpäd United vs. Lokomotive Burgkrone

Als eine große, schwer einzuschätzende Unbekannte ist Lokomotive Burgkrone in die Präsicupsaison 2015 gestartet. Hatte die Mannschaft, bestehend aus Spielern der Lokomotive Uranov und Historia Burgkrone, vorher doch noch kein einziges öffentliches Spiel zusammen bestritten. Und auch nach den beiden Vorrundenspielen und dem Einzug ins Viertelfinale durch einen Last-Minute-Sieg gegen die Froschschenkel, ist immer noch schwer zu sagen, was von der neu formierten Mannschaft zu halten ist. Entsprechend vorsichtig äußerte sich Jacob Döring von Sozpäd United, als er für präsicup.de den kommenden Gegner analysieren und die Chancen seines Teams einschätzen wollte: „Ich denke unverdient ist bisher noch keine Mannschaft ins Viertelfinale gekommen. Ich gehe von einem schwierigem Spiel mit einem kämpferisch starkem Gegner aus. Unser Ziel sollte es erstmal sein hinten sicher zu stehen und das Spiel mit viel Ruhe und Konzentration zu beginnen. Dann zählt es durch unsere überragende Offensive, um beispielsweise Steff Micheler, Clemens Schiegerl und Fabian Siebert, Nadelstiche zu setzen. Ein frühes Tor würde uns dabei natürlich viel Sicherheit geben.“ Ein Tor würde Döring, der in drei Jahren bisher noch keinen Präsicuptreffer bejubeln durfte, natürlich auch gerne machen. Doch steht der Erfolg der Mannschaft und ein Sieg gegen die Lokomotive für ihn erst einmal im Vordergrund.

Dabei kann Sozpäd United dieses Mal wieder personell aus dem Vollen schöpfen, nachdem man beim 3:0 im letzten Gruppenspiel gegen die SG Lazio/Torpädos noch ohne Auswechselspieler und drei Frauen auf dem Feld auskommen musste. Mit einer starken ersten Elf und den entsprechenden Altenativen auf der Bank, will man also an die bisher starken Leistungen anknüpfen und wird sicherlich als Favorit in das Spiel gehen.

Im Lager von Lokomotive Burgkrone glaubt man dennoch an eine Chance auf das Halbfinale, auch wenn man zunächst als Aussenseiter gilt. „Der Star ist die Mannschaft“, zitiert Lucas Vogler Berti Vogts, der die deutsche Nationalmannschaft unter diesem Motto 1996 zum bisher letzten Europameistertitel führte. „Es ist auf jeden Fall wichtig, dass wir so geschlossen auftreten wie bisher und jeder für den andern in die Bresche springt. In der Abwehr ist Lucas in der Innenverteidigung einfach nur Weltklasse und sicherlich ein Faktor der zum bisherigen Erfolg beiträgt. Ansonsten haben wir mit Basti, Thomas und Henning Jungs dabei die nach vorne einiges reißen können“, benennt Vogler die Stärken seines Teams. Zudem verweist er auf die recht ansprechenden Leistungen in der Vorrunde, als man zum Beispiel gegen die Frösche nach schwacher erster Hälfte Moral bewies und noch gewann. Mit dieser Einstellung, sei auch gegen die Sozialpädagogen alles drin. Und vielleicht schafft es die Lokomotive ja tatsächlich, nach den Relpäds für die nächste Überraschung im Viertelfinale zu sorgen.


Spielersteckbrief Jacob Raphael Döring

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Alter: 23

Persönliche Präsicuphistorie: Jacob ist seit 2012 dabei und spielte in dieser Zeit durchgehend für Sozpäd United. Neben dem dritten Platz beim letztjährigen Präsicup, war der Titelgewinn beim Wiesenpokal in diesem Jahr sein bisher größter Erfolg im Unifußball. Diesen Coup bezeichnet er, neben dem 5:1 Sieg gegen die Journalisten im letzten Jahr (Viertelfinale Präsicup), als sein tollstes Erlebnis. „Die Stimmung der Zuschauer und im Team war von Anfang an super. Dann das Turnier ohne eine einzige Niederlage und mit einem Sieg im Finale gegen die WFI zu beenden war einfach überragend.“

Dein Tipp für das Spiel?: „Das ist natürlich sehr schwer zu sagen. Wir wissen nicht, was mit Lokomotive Burgkrone auf uns zukommt. Ich denke es wird ein kampfbetontes Spiel werden, welches wir mit unserer individuellen Klasse und den Fans im Rücken für uns entscheiden werden. Das Spiel endet 2:0 für SozPäd.“


 

Spielersteckbrief Lucas „Hennes“ Vogler

Adenauer (rechts) möchte heute so wenig Bälle wie möglich aus dem eigenen Netz fischen.
Vogler (links), spielt seinen ersten Präsicup an der Uni.

 

Alter: 25

Persönliche Präsicuphistorie: Obwohl Lucas schon seit drei Jahren an der Uni ist, kann er noch auf keine allzu große Erfahrung im Unifußball zurückgreifen. Ein paar sporadische Einsätze als Aushilfsspieler bei den Geos und das war’s. Erst seit dem Wiesenpokal in diesem Jahr spielt er nun regelmäßig für die Lok und bezeichnet den dritten Platz bei diesem Turnier als „sensationell und unvergesslich“.

Dein Tipp für das Spiel?: „1:1 in der regulären Zeit und im Elfern hält Benjamin Gottstein uns das Ding fest.“

 

 

 


 

WFI vs. Pawlows Hunde

Möchte man die bisherigen Leistungen der WFI im diesjährigen Präsicup zusammenfassen, könnte man Lothar Matthäus zitieren, der einmal sagte: „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es gerade muss.“ So hat man sich in der Gruppenphase nicht gerade mit Ruhm bekleckert, als man gegen Lokomotive Burgkrone und die Froschschenkel jeweils mit 2:0 gewinnen konnte, ohne dabei spielerisch zu überzeugen. Überzeugender war hierbei schon die defensive Stabilität. Kapitän Peter Decker, der bereits vor Beginn des Präsicups stolz auf seine durch die Neuzugänge Philipp Grund und Sebastian Hofmaier „aufgerüstete“ Abwehrreihe war, dürfte mit den bisherigen Ergebnissen durchaus zufrieden sein – lassen sich die gegnerischen Torchancen während der Gruppenphase bekanntlich an einer Hand abzählen. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Marius Adenauer, der bisher zwei Mal getroffen hat: „Wir haben eine wunderbare Atmosphäre innerhalb der Mannschaft. Mit Alex Schad, Marc Schmidbauer und Basti Hofmaier haben wir auch Spieler, die dank ihrer Klasse und Erfahrung jederzeit Spiele entscheiden können. Hat unser Aufwand bis hierher gereicht, bin ich mir sicher, dass wir uns bis zum Finale zu unserer Topform steigern und das Ding gewinnen werden.“ Darauf angesprochen, ob er im Viertelfinale wieder treffen würde, antwortete Adenauer süffisant: „Nachdem ich dieses Jahr endlich unseren Capitano Peter von meiner Torgefährlichkeit überzeugen konnte, hat er Angst bekommen und mich ins Tor gestellt. Aufgrund des Ausfalls von Pascal Horter komme ich meiner Pflicht als Ersatztorwart nach. Die Tatsache, dass Alex Schad mir in der Torschützenliste enteilen wird, kann ich verkraften.“

Hinsichtlich der Torjägerkanone hat man im Waisenhaus wohl keine Ambitionen mehr. Unterlag man im ersten Gruppenspiel Sozpäd United letztlich unglücklich mit 0:2, konnte man im Do-or-Die-Spiel gegen die SG Lazio/ Torpädos in einem ausgeglichenen Spiel dank des Treffers von Stürmerin Anne Moscko mit 1:0 gewinnen und das von Kapitän Jörg Gulden ausgegebene Saisonziel mit der Viertelfinalteilnahme erreichen. Sieht man es positiv, hat man erst zwei Gegentore kassiert – möchte man das Haar in der Suppe suchen, hat man erst ein Tor erzielt. Jakob Walz, der die Defensive sortieren soll, antwortete auf die Defizite seiner Mannschaft angesprochen: „Wir kreieren zu wenig Chancen und schießen folglich zu wenig Tore.“ Dennoch ist Walz, vor allem für das Viertelfinale gegen die WFI, die Defensivarbeit wichtiger: „Wir sind defensiv stark. Nach vorne geht hoffentlich immer was. Die beiden spiel- und kampfstarken Sechser Jörg und Moritz räumen viel schon im Mittelfeld ab. Wenn wir eine Chance aufs Halbfinale haben wollen, muss jeder für jeden laufen – offensiv wie defensiv. Dynamo Relpäd hat es uns letzte Woche schon vorgemacht, als sie die favorisierten Porno Journos niedergerungen haben.“ Man ist also im Waisenhaus gewappnet und erneuert die Kampfansage, die Kapitän Gulden bereits vor dem Präsicups wohlwissend um ein mögliches Viertelfinale gegen die WFI geäußert hatte: „In Sachen Ästhetik dürften wir mit unseren Pawlows Glocken wohl aber auch nicht von der fein gegelten WFI zu schlagen sein.“ Man weiß um einen Matchplan, wollte aber im Vorfeld nicht zu viel verraten. Klar ist aber: das Hunderudel muss zusammenhalten, gemäß dem Motto der drei Musketiere: „Alle für einen, Einer für alle!“

 

Spielersteckbrief Marius Adenauer

Alter: 24 Jahre

Adenauer (rechts) möchte heute so wenig Bälle wie möglich aus dem eigenen Netz fischen.
Adenauer (rechts) möchte heute so wenig Bälle wie möglich aus dem eigenen Netz fischen.

Persönliche Präsicuphistorie:
„Ich bin seit 2013 dabei. Letztes Jahr das Double und danach das Brunnenbad – einfach unvergessen!“

Wer wird Präsicupsieger?
„Der Titel geht in diesem Jahr mal wieder nur über uns. Wir können uns is ins Finale steigern und wollen den Titel verteidigen!“

Wie wollt ihr Pawlows Hunde schlagen?
„Mit einer konzentrierten Teamleistung. Wenn wir unsere Stärken ausspielen, kann uns niemand aufhalten.“

Dein Tipp fürs Spiel? „3:1 für uns.“

 

 

Spielersteckbrief Jakob Walz

Jakob Walz (links) soll den Raum eng machen.
Jakob Walz (links) soll den Raum eng machen.

Alter: 22 Jahre

Persönliche Präsicuphistorie:
„Ich bin seit dem Hallenmasters 2012 im Eichstätter Unifussball unterwegs. Meine beste Präsicupplatzierung war der 4. Platz im letzten Jahr. Zu meinen besten Erlebnissen zähle ich das Hallenmasters 2012: da war einfach immer geile Stimmung in der Halle, wir haben den Arschpokal geholt und gegen Sozpäd United in den Schlussminuten unser Maskottchen eingewechselt.“

Wer wird Präsicupsieger?
„Wir wollten ins Viertelfinale und haben deshalb keinen Druck mehr. Favorit ist für mich ganz klar Sozpäd United … und wir natürlich!“

Wie wollt ihr die WFI schlagen?
„Mit unserer mentalen Stärke, die wir uns in zahlreichen Konditionierungseinheiten angeeignet haben. Der Schlüssel zum Erfolg dürfte ein bissiger Kampfgeist sein.“

Dein Tipp fürs Spiel? „Ein sehr glückliches 1:0 für uns.“