Neuauflage des Halbfinals von 2014

Wenn es am Donnerstagabend (19:30 Uhr) zum Halbfinalduell zwischen den Geos und Pawlows Hunden kommt, dann ist dies gleichzeitig auch die Neuauflage des letztjährigen Halbfinals. Denn schon 2014 standen sich die beiden Mannschaften in der Runde der letzten Vier gegenüber, damals mit dem besseren Ende für die Geos, die durch einen 2:0 Sieg (beide Tore von Julian Schuler) ins Finale gegen die WFI einzogen. Im Lager der Hunde sinnt man daher nach „Rache“ und dass diese gelingen könnte, erscheint gar nicht mal so unrealistisch. Wir sprachen mit vorab mit Spielerinnen und Spielern beider Teams und blicken für euch voraus.

10524330_822014574482853_3572264753389566755_n

Geos vs. Pawlows Hunde

Noch vor Beginn des Präsicups wäre die Rollenverteilung in dieser Partie für viele eindeutig gewesen: Die Geos als Favorit, die Hunde als Überraschungsmannschaft und krasser Außenseiter. Doch jetzt, einige Wochen später und unmittelbar vor dem Halbfinalspiel der beiden Mannschaften, lässt sich gar nicht mehr so einfach sagen, wer denn die besseren Chancen zu einem Finaleinzug hat.

Mit zwei Siegen und Platz eins in der Gruppenphase äußerst souverän in das Turnier gestartet, zeigten die Geos im Viertelfinale gegen die Sportfreunde Promilla ihr bislang schwächstes Spiel und lagen lange Zeit mit 0:1 zurück. Erst ein später Sonntagsschuss von Bastian Wagner rettete die Geos noch ins Elfmeterschießen. Dort zeigte man dann Nervenstärke und konnte das Spiel letztlich mit 5:4 gewinnen. Für Stürmer Konstantin Schuh (22) ein klares Indiz für die mentale Stärke seines Teams: „Ich glaube man hat uns allen angesehen, dass wir bis zum letzten Elfmeter an uns geglaubt und nochmal alles für Halbfinale gegeben haben. Respekt an die ganze Mannschaft“. Im Halbfinale muss man dann aber auch fußballerisch wieder etwas zulegen und am besten wieder an die Leistungen der Vorrunde anknüpfen.

Anders die Situation bei den Hunden. Dort wurde Anne Moszko in einer durchwachsenen Vorrunde zur Heldin, als sie gegen die SG Lazio/Torpädos den 1:0 Siegtreffer erzielte und so den Viertelfinaleinzug perfekt machte. Anschließend folgte der historische 2:1 Sieg gegen die WFI, die somit zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte des Präsicups schon vor dem Endspiel die Segel streichen musste. Für Judith Prantl (22) war dieser Sieg ihr bisher tollstes Präsicuperlebnis in ihrer immerhin schon dreijährigen Unifussballkarriere. Dabei war ihr auf dem Platz trotz zwischenzeitlichem 0:1 Rückstand schnell klar, dass gegen die WFI einiges möglich sei:  „Wir haben in der ersten Halbzeit gesehen, dass wir die WFI schlagen können. Mit diesem Glauben an uns selbst und unserer mannschaftlichen Geschlossenheit haben wir die WFI in der zweiten Halbzeit überrollt. Zudem haben unsere Cheerleader ihr Bestes gegeben und haben den Ingolstädtern in der Halbzeitpause den Kopf verdreht“.  Wichtig war vor allem der schnelle Ausgleich nach der Halbzeitpause durch Neuzugang Dominik Heider (19), der anschließend etwas Probleme hatte, seine Freude über seinen ersten Hundetreffer zu erläutern: „Da der Jubel zum 2:1 ja kurz darauf folgte und wir uns dann wieder auf das Spiel konzentrieren mussten, kann ich das Gefühl gar nicht mehr so genau beschreiben. Aber es war wohl phänomenal.“

Ein solches Gefühl würden sowohl er, als auch die anderen Spieler der Geos und der Hunde im Halbfinale ebenfalls gerne erleben.

 Teamvorstellung: Geos

Nach dem verlorenen Präsicupfinale im vergangenen Jahr, musste die Geo-Unimannschaft auch einige Abgänge namenhafter Spieler verkraften. So verließen unter anderen Jan Bley, Benjamin Gottstein, Matthias Gherda und Julian Schuler die Mannschaft, die sich somit in großen Teilen neu aufstellen musste.

11715221_965836453450351_478427337_o
Konstantin Schuh (linkes Bild) und Dominic Ahrens (rechts)

Knapp ein Jahr später scheint der Umbruch aber gelungen. Erneut stehen die Geos im Halbfinale und womöglich sogar vor dem zweiten Finaleinzug in Folge. Für Dominic Ahrens (22), letztes Jahr Spieler des Turniers, liegt dies vor allem an einem starken Kader, in dem die Neuzugänge die Abgänge gut kompensieren konnten: „Wir haben einen sehr dynamischen Kader. Auf der einen Seite gespickt mit neuen Talenten, die dieses Jahr das erste Mal im Präsicup angreifen. Auf der anderen Seite mit Spielern, die in der Vergangenheit immer für Spitzenqualität, Souveränität und Samba-Fussball standen.“ Zudem seien die enorme Trainingspräsenz seiner Mannschaft und der Wille, nach dem verpassten Titelgewinn im letzten Jahr noch einmal anzugreifen, ein weiterer positiver Faktor.

Diese Willenskraft bekamen auch die bisherigen Gegner der Geos zu spüren. In eigentlich allen Partien bestimmten die Geos das Spielgeschehen und waren gerade im Mittelfeld sehr präsent. Daraus resultierten immer wieder beste Gelegenheiten vor dem gegnerischen Tor, die gemessen an der Anzahl der Chancen aber zu selten genutzt wurden. Das hat auch Konstantin Schuh, selber bisher noch torloser Stürmer, als eine der Schwächen ausgemacht:“Was uns fehlt ist ein echter Knipser“. Zum Problem wurde das zum ersten Mal im Viertelfinale, denn nachdem man in Rückstand geraten war, wirkte die Mannschaft plötzlich ideenlos und verkrampft. Viel zu früh schaltete man auf lange Bälle um und versuchte den Gegner mit der Brechstange zu knacken. Letztlich erfolgreich, da Bastian Wagner mit einem Distanzschuss noch den Ausgleich markieren konnte, aber nicht immer geht so ein Spiel noch gut aus: „Wir sollten den Druck etwas von uns nehmen und den Spaß am Fussball wiederfinden, sonst machen wir es uns nur selbst unnötig schwer“, bilanziert Schuh richtig. Hoffnung macht, dass bei Wagner, der vor der Saison mit der Empfehlung von sechs Präsicuptoren als Knipser geholt worden war, jetzt der Knoten geplatzt sein könnte.

Ein anderes Problem ergibt sich in der Frauenriege. Da Kerstin momentan in einem Fußballcamp in Italien weilt, wo sie ihre Fachkenntnisse an Nachwuchsspieler weitergibt, bleiben mit Lena Wein, Tina Würdemann und Lea Epple nur drei Spielerinnen über. Bei dem heißen Wetter müssen sich die drei daher ihre Kraftreserven gut einteilen, um bei den fehlenden Alternativen auf der Banküber die volle Distanz ihre Leistungen abrufen zu können. Denn nur wenn alle Spieler ihr bestes geben können, dann dürfte der Finaleinzug sicherlich drin sein.

Dieser wäre auch ein super Abschiedsgeschenk für Ahrens, der direkt nach dem Finale Eichstätt verlassen wird, um zunächst durch Lateinamerika zu reisen, bevor es ihn im siebten Semester zum weiteren Studium in die Türkei zieht. Als Finalgegner erwartet Ahrens die Sozialpädagogen, bei denen er mehr Potential sieht als bei den Relpäds. Sein Tipp für das zweite Halbfinale ist somit ein 4:1 für Sozpäd United.

Voraussichtliche Aufstellung: Käs – A. Meier, Geißler, P. Meier – Ahrens, Würdemann – Glück, Wagner, Merkl – Wein, Schuh

Teamvorstellung: Pawlows Hunde

Will man das Team der Psychologen beschreiben, muss man zwangsläufig auf einen Begriff zurückgreifen, der bei diesem Turnier immer wieder fällt: „mannschaftliche Geschlossenheit“. Doch auf nur wenige Teams trifft dieser Begriff so zu wie auf Pawlows Hunde. Mehrmals im Jahr treffen sich die Spielerinnen und Spieler der Mannschaft, um gemeinsam wegzufahren und sogenannte Teambuildingsseminaren zu veranstalten. Auf diesen wird dann zusammen gecampt, Fußballgolf gespielt odereinfach nur zusammen das ein oder andere alkoholhaltige Getränk vernichtet. Alles, um den Teamgeist weiter zu verstärken. Vier solcher Seminare gab es in diesem Jahr schon und die Ergebnisse waren gerade im Viertelfinale auch auf dem Platz zu sehen.

11664084_965836450117018_1459942823_o
Judith Prantl und Dominik Heider.

Gegen die WFI spielte jeder für jeden und selbst durch den etwas unglücklichen Rückstand ließ man sich nicht aus dem Konzept bringen und blieb seiner Linie treu. „Mit unserem Teamgeist können wir auch unsere vermeintliche Schwäche ausgleichen, nämlich, dass wir keine herausragenden Individualspieler haben. Zudem gibt es bei uns eine klare Rollenverteilung. Jeder von uns Spielern bekommt seine Defensiv- und Offensivaufgaben genau zugeteilt“, erzählt Judith Prantl über die Absprachen in ihrem Team und wird bei der Art der Aufgaben auch noch etwas konkreter: „Für uns Mädels in der Abwehr ist das zum Beispiel ‚Den Innenverteidigern nicht im Weg stehen!'“.

Einer dieser Innenverteidiger ist Dominik Heider. Der hatte gegen die WFI trotz seiner Defensivaufgaben sogar noch Zeit, mit nach vorne zu gehen und den zwischenzeitlichen Ausgleich zu erzielen. Nun will er mehr, tippt ein 2:1 für sein Team und weiß aber auch, dass die Geos wohl kein leichter Gegner werden. „Wir hatten ja bereits ein Vorbereitungsspiel gegen die Geos, welches unentschieden ausging. Damals waren sie schon sehr stark und vor allem ihre Mädchen sind nicht zu unterschätzen. Wenn wir aber mit dem selben Kampfgeist und Engagement wie gegen die WFI ins Spiel gehen dürfte alles möglich sein.“

Verzichten müssen die Hunde bei der Mission Finale allerdings auf Matthias Stüeken und Jakob Walz, die beide heute verhindert sind. Bis zuletzt hatte Fabian Faust auf ihre Teilnahme gehofft, musste nun aber zugeben: „Es handelt sich nicht um Psychospielchen, die beiden können tatsächlich nicht spielen“. Wie genau sie ersetzt werden ist noch offen, allerdings dürfte sich die Aufstellung auch so ganz gut lesen. Prunkstück ist wie bei den Geos das Mittelfeld, wo Kapitän Jörg Gulden und Bartträger Moritz Wörle eine kompakte Doppelsechs bilden. Davor wirbeln neben Faust noch Matthias Frisch und Mitsuaki Shibata, der nicht nur wegen seines Aussehens schon von manchen mit Shinji Kagawa verglichen wird, und versuchen Stürmerin Anne Moszko mit verwertbaren Bällen zu füttern.

So hofft man, sich dieses Jahr gegen die Geos revanchieren zu können und ins reine Eichstätter Finale einzuziehen. Hier sehen sowohl Prantl als auch Heider die Sozpäds als wahrscheinlichsten Gegner. Und auch darüber, wie bei einem Sieg gegen die Geos gefeiert werden sollte, herrschet bei beiden Einigkeit: „Das ganze Wochenende auf dem Altstadtfest“ (Prantl) und zwar solange „bis der Hundefänger kommt“ (Heider).

Voraussichtliche Aufstellung: Gierl – Prantl, Heider, Wilkes, Funk – Gulden, Wörle – Frisch, Faust, Shibata – Moszko

Fazit

Auch das zweite Halbfinale verspricht spannend zu werden. Es ist zu erwarten, dass die Geos früh Gas geben werden um möglichst schnell die Kontrolle über das Spiel zu erlangen. Die Hunde haben in den vergangenen Spielen aber gezeigt, dass man durchaus erstmal abwarten kann, um dann seinerseits plötzlich zuzuschlagen und werden die Geos somit wahrscheinlich auch erstmal kommen lassen. Entscheidend könnte schließlich sein, wer von den beiden Mannschaften fitter ist und am besten mit den heißen Außentemperaturen zurecht kommt.