Warm-Up zum Altstadtfest: 1. Legendenspiel der KU

Am Samstag, wenn ganz Eichstätt Altstadtfest-Luft atmen und die Stimmung dank des Wetters knistern wird, erfolgt auf dem Seidlkreuz ein besonderer Anpfiff. Dann treten zwei Teams zum 1. Alumnispiel der KU Eichstätt-Ingolstadt an. Und das soll nur der Beginn einer langen Tradition werden. Dieses Spiel wird kein Klassentreffen, es geht um einen Titel – für viele wahrscheinlich der wichtigste Titel der Karriere. Viele Größen der vergangenen Jahre haben ihr Kommen bereits signalisiert. Wir haben vorab  mit den Organisator Stephan Greßmann und Bastian Rödel über Beweggründe und Nominierungen gesprochen.

Ein Leben für den Präsicup: Bastian Rödel (links) und Stephan Greßmann (rechts).
Ein Leben für den Präsicup: Bastian Rödel (links) und Stephan Greßmann (rechts).


präsicup.de: „Warum ein Legendenspiel? Was waren die Beweggründe?“

Stephan: „Die konkrete Idee zu diesem Spiel entstand eigentlich beim diesjährigen Hallenmasters, bei dem der Basti das offizielle Ende seiner aktiven Laufbahn verkündete (um dann im Sommer doch nochmal anzugreifen). Damals wurde ihm ein kleiner Artikel auf präsicup.de gewidmet, der zu vielen Reaktionen und Schwärmereien über die „guten alten Zeiten“ durch einige Alumnis geführt hat. Dabei wurde auch darüber gesprochen, dass es natürlich nicht der Basti alleine war, der den Unifußball an der KU zu dem gemacht hat, was er heute ist, sondern dass da auch viele andere einen enormen Beitrag geleistet haben – vor allem in der Zeit 2011/2012, als die Organisation allmählich in studentische Hände überging. Basti und ich dachten uns dann, dass es doch schön wäre, all diese Leute mal wieder zusammenzutrommeln, um gemütlich zu kicken.“
Bastian: „Dazu muss man noch sagen, dass wir schon vor zwei Jahren ein paar Spinnereien im Kopf hatten. Die Externen-Regel war umstritten. Zu späterer Stunde beim Altstadtfest 2013 haben wir deshalb zumindest mal angedacht, ob es möglich wäre, eine reine Alumni-Mannschaft beim Präsicup teilnehmen zu lassen. Wir haben nach einem Weg gesucht, die Leute von früher weiterhin irgendwie an den Uni-Fußball zu binden. Letztlich haben wir den Gedanken sehr schnell wieder verworfen, vor ein paar Monaten kam dann die Idee für ein Legendenspiel auf.“

präsicup.de: „Was waren die Kriterien für die Nominierungen? Wann ist man eine ‚Legende‘?

Stephan: „Zunächst einmal sollte man dem Begriff der Legende nicht zu viel Bedeutung beimessen. Wir haben uns viele Namen für das Spiel überlegt, am Ende hat uns Legendenspiel am Besten gefallen. ‚Legende‘ klingt halt eigentlich ein bisschen übertrieben, wenn man ganz nüchtern daran denkt, dass wir von Menschen sprechen, die während ihres Studiums in ihrer Freizeit ein bisschen gekickt haben. Aber genau das ist schließlich doch auch das Erfolgsrezept des Unifußballs an der KU. Die Turnierorganisation, der mediale Hype, Finalspiele vor fast 400 Fans, Ultragesänge – das wird zum Teil schon etwas übertrieben, aber so macht es einfach wahnsinnig viel Spaß. ‚Legendenspiel‘ passt da begrifflich ganz gut rein.“
Bastian: „In Stein gemeißelte Kriterien gab es nicht wirklich. Wir haben eher Leitlinien für die Auswahl der Spieler aufgestellt, an denen wir uns orientierten. Wir wollten zum Einen die Leute dabei haben, die Stephan und mich in unserer Rolle als Turnierleitung immer unterstützt haben (bei den Studihaus-Partys, bei den Choreographien, bei der Organisation allgemein) oder sonst einen Beitrag für den Erfolg des Unifußballs geleistet haben (allen voran natürlich präsicup.de). Zum Anderen sollten natürlich auch die ‚großen Stars‘ der vergangenen Jahre, die über ihre Mannschaft hinaus eigentlich den meisten bekannt waren, spielen. Die Leute sollten außerdem am Besten schon Alumni sein oder mindestens 5 Präsicup-Saisonen gespielt haben. Bis auf ein, zwei Ausnahmen erfolgte die Auswahl auch nach diesen Leitlinien.“
Stephan: „Selbst mit diesen Leitlinien umfasste der Kandidatenpool über 100 Spielerinnen und Spieler. Und dabei haben wir sicherlich einige noch gar nicht bedacht, die es genauso verdient hätten, mitzuspielen. Damit sind wir schon beim Hauptproblem. Im Fußball kann man immer geteilter Meinung sein. Man braucht doch nur die Wahl zum Weltfußballer des Jahres nehmen. Welche Kriterien sollten da eine Rolle spielen, ist der Gewählte wirklich der Beste? Muss er überhaupt der Beste sein? Da gibt es jedes Jahr sehr intensive Diskussionen. Wenn nächstes Jahr wieder EM ist, wird unter den Fußballfans auch keine einheitliche Meinung erzielt werden können, welche 23 Spieler es verdient haben, für Deutschland zu spielen. Diese Beispiele aus der großen Welt des Profisports lassen sich auch auf das Legendenspiel übertragen.“
Bastian: „Einige Spielerinnen und Spieler, die von vielen Leuten in unserer Auswahl vermisst werden, haben uns auch abgesagt oder auf unsere Anfrage nicht reagiert. Ein Florian Fleischmann darf beispielsweise bei einem solchen Event eigentlich nicht fehlen. Leider kam ihm ein Schiedsrichter-Lehrgang in die Quere. Allein von der WFI haben wir uns 7 Absagen eingeholt. Für den Felix Braeß wäre die Anreise wohl auch viel zu weit. Und das waren jetzt nur zwei von vielen Namen, die wir ohne Erfolg angefragt haben.“

präsicup.de: „Wie hat man die Spieler auf beide Mannschaften verteilt?“

Stephan: „Von den Leuten, die wir zum Spiel eingeladen haben, kam der Vorschlag, ein Team Rödel und ein Team Greßmann zu machen. Da wir keine bessere Idee hatten, haben wir das für dieses Jahr mal so übernommen, wollen uns für nächstes Jahr aber etwas anderes einfallen lassen. Für die Aufteilung haben wir uns sehr viel Zeit genommen.. Wir haben versucht, zwei gleichstarke Teams zu bilden. Für Basti und mich war das wahrscheinlich der größte Spaß an der Organisation. Wir sind ja beide glühende Präsicup-Fans und mit manchen Spielern wollten wir beide immer schon mal zusammenspielen. Einige Entscheidungen waren leicht, andere fielen schwer. Mit dem Johannes Hämmerling zum Beispiel verbinden wir beide unsere schönsten Erlebnisse. Da bin ich schon unglücklich, dass der in der gegnerischen Mannschaft spielt.“
Bastian: „Am Ende haben wir aber beide weitgehend unsere Lieblinge bekommen und eigentlich ist es ja auch egal. Der schönere Teil des Tages folgt ja erst nach dem Spiel. In erster Linie geht es ja darum, dass sich die Leute von früher mal wieder treffen und noch einmal Teil eines Unifußball-Events werden können.“

präsicup.de: „Wie lautet das genaue Programm für Samstag?“

Bastian: „Für Stephan und mich beginnt der Tag wahrscheinlich sehr früh. Um 13:45 Uhr treffen sich die Spielerinnen und Spieler dann am Mensaparkplatz. Gemeinsam geht es dann – wie zu besten Präsicup-Tagen – gemeinsam hoch zum Seidlkreuz. Anpfiff ist um 15 Uhr, gespielt werden 2x 30 Minuten. Anschließend folgt die Pokalübergabe durch einen Vertreter des aktuellen Präsicup-Orgateams. Danach wird der Grill angeheizt, Musik aufgedreht und ein bisschen gefeiert, bevor es dann gemeinsam aufs Altstadtfest geht.“

präsicup.de: „Ist das jetzt jährlich geplant?“

Stephan: „Anfangs wollten wir gar keine große Sache draus machen und uns einfach nur vor dem Altstadtfest treffen, um ein bisschen gemeinsam zu kicken. Basti und ich sind aber wirklich schlecht, wenn es darum geht, aus etwas keine große Sache zu machen. Darum lautet die Antwort: Ja, das Legendenspiel wird jährlich stattfinden. Der Altstadtfestsamstag ist dafür auch ein hervorragend geeigneter Tag, weil sich an diesem Wochenende ohnehin viele Ehemalige wieder ins Altmühltal verirren. In diesem Jahr konnten wir das Event auch noch nicht so planen und durchziehen, wie wir wollten, weil wir beide bis zuletzt durch Prüfungen etc. sehr eingespannt waren.“
Bastian: „Genau. Heuer müssen wir zum Beispiel noch in den Trikots der Lok und der Burgkrone spielen. Nächstes Jahr soll es dann aber Legendenspieltrikots geben. Außerdem wollen wir dann auch die früheren Verantwortlichen aus dem Sportbau wie Verena Beer oder Nicole Fuchs einladen und das Rahmenprogramm noch etwas ausbauen.“
Stephan: „Außerdem beenden in diesem Sommer wieder viele verdiente Spielerinnen und Spieler ihr Studium und werden der Präsicup-Gemeinde als Legenden in Erinnerung bleiben. Uns schwebt vor, für nächstes Jahr die einzelnen Präsicup-Teams zu bitten, uns Vorschläge zu machen, wer aus ihren Reihen als Legende beim Legendenspiel teilnehmen soll. Heuer wollen wir einfach mal gemütlich die Premiere feiern, aber es gibt definitiv schon Ideen für die nächsten Jahre.“

präsicup.de: „Wollt ihr sonst noch was los werden?“

Stephan: „Wir und alle Spieler würden uns trotz der zu erwartenden Hitze über ein paar Zuschauer freuen. Besorgt euch ruhig einen kleinen Grill, Fleisch und ein paar Bier und verlegt euer Warm-Up fürs Altstadtfest aufs Seidlkreuz. Wir versuchen auch, ausreichend Plätze im Schatten zur Verfügung zu stellen.“
Bastian: „Ich freue mich auf jeden Fall, viele alte und neue Gesichter auf dem Seidlkreuz zu sehen. Morgen ist der Tag endlich da. Und er ist hoffentlich nur der Anfang einer schönen Tradition.“