Hallenmasters 2015/ 2016: Gruppe A im Überblick

Von Michael Schmitt

Gruppe A garantiert Spannung. Hier findet sich alles, was ein gutes Fussballturnier braucht: Topfavorit, krasse Außenseiter und ein Team mit Geheimfavoriten-Potential. Sind die Sozialarbeiter wieder ähnlich stark wie beim Gewinn des Wiesnpokals und des Präsicups? Treten die Journalisten als geschlossene Mannschaft auf oder zerbricht man in Einzelspieler? Holt Lazio Latein nochmal zum Überraschungscoup aus oder reicht es in der Halle wieder nur zum Erreichen einer der hinteren Plätze? Und wird der Turnierneuling Inter Viel Spaß wieder zum Sieger der Herzen? Gruppe A wirft viele Fragen auf und liefert hoffentlich auch ein paar Antworten.

Teaser_GruppeA

Sozpäd United

Atemberaubende Tempodribblings, Tiki-Taka vom Feinsten, wunderschöne Tore. Sozpäd United ist die Mannschaft des Jahres und nach den Siegen bei Wiesnpokal (3:1 gegen die WFI) und Präsicup (5:3 n.E. gegen die Geos) aufgrund seiner herausragenden Spieler auch der große Favorit auf den Sieg beim Hallenmasters. Mit diesem Status kommt Sozpäd-Kapitän Stefan Micheler aber sehr gut zurecht: „Wir sind absolut konkurrenzfähig, die Mannschaft ist heiß und möchte weiter in der Erfolgspur bleiben.“ Schmerzhaft getroffen wurde man von den absehbaren Abgängen von Keeperin Isabella Rinn und Verteidiger Jacob Döring, die beide ihr Studium erfolgreich abschließen konnten. Darüber hinaus werden in der Hauptrunde noch die Mittelfeldmotoren Emanuel Recabarren und Felix Pichler ausfallen. Ernsthafte Sorgen macht sich Micheler aber nicht, da diese Ausfälle „durch ein paar neue Gesichter auf der Uni-Fussball Bühne top ersetzt werden“ konnten. Trotz Favoritenstatus geht Micheler demütig in die Hauptrunde: „In der Halle ist es immer ein etwas anderer Fussball. Da muss man gegen jeden Gegner gleichermaßen konzentriert angehen.“ Zudem hat man mit den Porno Journos dann doch noch eine Rechnung offen, unterlag man doch im ersten Gruppenspiel des Hallenmasters 2014/ 2015 chancenlos mit 0:4. Sollte man die PS, die zweifelsohne in der Mannschaft stecken, auf den Hallenboden bringen können, geht der Titel aufgrund von Breite und Tiefe des Kaders nur über Sozpäd United – auch und gerade wegen ihrem „12. Mann“, der die Mannschaft immer phänomenal und lautstark unterstützt.

Porno Journos

Aus Sicht der journalistischen Fakultät hieß es in den letzten Jahren leider zu häufig „Porno Journos adeee“. Sprach man über diese Mannschaft und ihre Chancen, galten sie stets als einer der Favoriten. Die technisch versierte und flinke Truppe wurde dann ihren eigenen Erwartungen nicht gerecht und verpasste regelmäßig einen Titelgewinn. Trotz dem Fehlen einiger wichtiger Leistungsträger, die derzeit ein Auslandssemester absolvieren, ist Porno-Chef Julian Hamm wieder optimistisch: „Ja, uns geht der ein oder andere wichtige Spieler ab. Aber wir sind qualitativ gut aufgestellt, da wir einen guten Nachwuchs haben, der definitiv auch kicken kann. Leider war es uns aus stundenplantechnischen Gründen und Verletzten erst einmal möglich, gemeinsam im Team zu trainieren.“ Besonders ankommen wird es auf Edeltechniker Ramin Movassagian, der dem Spiel aus dem Mittelfeld Struktur und Kreativität geben soll. Um ein erfolgreiches Turnier spielen zu können, muss Julian Hamm es schaffen, aus dynamischen und offensivkräftigen Einzelspielern eine Mannschaft zu formen. Das Gelingen dieses Drahtseilaktes wird über „¡Olé!“ und „Ade“ entscheiden. Aufpassen müssen er und seine Mannschaftskollegen dabei aber, dass ihnen ihr von anderen häufig als Arroganz ausgelegtes hohes Selbstvertrauen am Ende nicht in Hochmut umschlägt und sie das Aus nicht doch wieder deutlich früher als erwartet ereilt.

Lazio Latein

„Ah-uh“ oder „Auuuuuh“? Beides ist möglich, wobei letzteres schon eher wahrscheinlich ist. Lazio-Kapitän Nico Raab formuliert es so: „Wir sind keine Mannschaft, die über die Technik kommt. Für uns wird es darauf ankommen, uns über den puren Willen und den Zusammenhalt als Team in die Spiele hineinzubeißen. Das wird vielleicht nicht schön anzusehen sein, war aber – man denke an nur an unseren Wiesnpokal-Erfolg – schon immer ein essentieller Bestandteil unserer Erfolgsformel.“ Aber genau dieser Ruhm des Überraschungscoups von 2013 ist verblasst, als man völlig überraschend im Finale des Wiesnpokals den haushohen Favorit aus dem Geobau mit 2:0 düpierte. Von dieser Goldenen Generation ist nicht mehr viel übrig. Nachdem bereits im letzten Jahr Lazio-Legende und Vorstopper Matthias Jansen sein Studium beendet hatte, werden auch in diesem Jahr wieder Spieler fehlen. Für die Hauptrunde stehen Ex-Kapitän Siggi Stöbich, Sebastian Webel, Johannes Wirkert, Andreas Seyller sowie Stammtorhüter Flo Schießl (verletzungsbedingtes Karriereende) nicht zur Verfügung. Dennoch freut sich Raab auf das Hallenmasters und ist sich sicher, „wieder eine Mannschaft aufs Feld zu bringen, die wettbewerbsfähig ist“. Verstärkt wird das Team durch Jennifer Stach von den Torpädos. Der Mannschaft fehlt aber nach wie vor ein gelernter Torwart, aber auch hiervor ist Raab nicht bange: „Eventuell werde ich wieder meine (Nicht-)Torwartkünste unter Beweis stellen müssen.“

Inter Viel Spaß

Gerrit Kubicki startet mit dem Turnierneuling, trat man bisher nur bei Wiesnpokal und Präsicup an, in ein schier aussichtsloses Unternehmen. Ein Team, das sich aus Austausch-Studentinnen und -Studenten zusammensetzt. Ein Team, das so noch nie zusammengespielt hat und so auch nur im Hallenmasters zusammen spielen wird, da der Aufenthalt in Deutschland normalerweise lediglich auf ein Semester ausgelegt ist. Als wir uns im Vorfeld mit Kubicki, der für das Organisatorische der Mannschaft zuständig ist, unterhalten haben, betonte er: „Wir kommen aus dem Nichts. Dabei sein ist für uns Alles!“ Dieser Satz kommt so wahr daher, wenn ihn jemand sagt, weil man irgendwie auch nichts dagegen sagen kann – außer Matthias Sammer vielleicht, für den bekanntlich außer Gewinnen nichts ist. Die große Stärke seiner Mannschaft sieht er in der mannschaftlichen Geschlossenheit, der menschliche Zusammenhalt ist unfassbar: „Selbst wenn ich wüsste, was wir können, würde ich es nicht verraten. Es ist gut zu wissen, dass uns niemand wirklich einschätzen kann, nicht mal wir selbst. Wir wollen unberechenbar bleiben und Spaß haben. Für uns ist allein die Teilnahme schon ein großer Erfolg!“ Angesprochen auf seine Ziele mit seiner Mannschaft antwortete Kubicki mit einem schelmischen Grinsen: „Wir wollen mindestens ein Spiel gewinnen. Wir werden sehen, was darüber hinaus noch möglich ist. Wer mich kennt weiß, dass ich so gut singe, wie ich kicke und dass mir vor allem eins wichtig ist: Fussball sollte man nicht zu ernst nehmen. Wie alles andere im Leben auch. Dabei sein ist eben alles!“

Die Kapitäne der Gruppe A: Stefan Micheler (Sozpäd United), Julian Hamm (Porno Journos), Nico Raab (Lazio Latein) und Gerrit Kubicki (Inter Viel Spaß).
Die Kapitäne der Gruppe A: Stefan Micheler (Sozpäd United), Julian Hamm (Porno Journos), Nico Raab (Lazio Latein) und Gerrit Kubicki (Inter Viel Spaß).

Fazit

An Sozpäd United wird – was den Gruppensieg angeht – kein Weg vorbeiführen. Dahinter kämpfen drei Teams um das Ticket für das Viertelfinale, wobei die Porno Journos wohl die größten Chancen auf Platz zwei haben dürften. Lazio Latein und Inter Viel Spaß kämpfen voraussichtlich einen aussichtslosen Kampf. Ihre Stärken liegen weniger in der technischen Finesse, als in der körperbetonten Spielweise und Laufbereitschaft. Man darf davon ausgehen, dass die beiden Underdogs es aber keinem Team leicht machen und versuchen werden, möglichst vielen Mannschaften nicht nur ein Bein zu stellen.

Spielzeiten

11.00 bis 11.08 Uhr: Sozpäd United vs. Inter Viel Spaß
11.10 bis 11.18 Uhr: Lazio Latein vs. Porno Journos
12.20 bis 12.28 Uhr: Sozpäd United vs. Lazio Latein
12.30 bis 12.38 Uhr: Porno Journos vs. Inter Viel Spaß
13.40 bis 13.48 Uhr: Sozpäd United vs. Porno Journos
13.50 bis 13.58 Uhr: Inter Viel Spaß vs. Lazio Latein