„Crunchtime, Baby!“ – Teil 1

Von Michael Schmitt.

Die Hauptrunde ist gespielt, acht Mannschaften sind für die Finalrunde qualifiziert. Mit den Teams der Master Journos und Lazio Latein stehen zwei Mannschaften im Viertelfinale, die dort nur die wenigsten erwartet hatten. Mit den anderen sechs Finalrundenteilnehmer konnte man dagegen schon eher rechnen. Für sie gilt: nach der Pflicht kommt die Kür. Die Gruppensieger Sozpäd United, Sportfreunde Promilla, Pawlows Hunde und GEOS empfangen im Viertelfinale die Gruppenzweiten WFI, Master Journos, Lazio Latein und Dynamo Relpäd. Die Finalrunde bietet letztlich alles, was ein gutes Fussballturnier braucht: Topfavoriten, krasse Außenseiter und mehrere Teams mit Geheimfavoriten-Potential. Packende Duelle und garantierte  Spannung erwarten uns!

1620936_732306230120355_1126082390_n

Sozpäd United vs. WFI

Der aktuelle Wiesnpokal- und Präsicupsieger Sozpäd United eröffnet den Abend mit der Partie gegen den amtierenden Titelverteidiger WFI. Diese Paarung war auch im letzten Jahr ein Viertelfinale, das damals die Ingolstädter mit 2:1 für sich entscheiden konnten. Seit dem Hallenmasters 2014/ 2015 nahmen beide Mannschaften unterschiedliche Entwicklungen. Bei der WFI wartet man seit gut einem Jahr auf den nächsten Titel, Sozpäd United konnte die letzten beiden Turniere in bisweilen dominanter Art und Weise gewinnen und schoss dabei die Konkurrenz teilweise in Grund und Boden. So hatten die Sozialarbeiter auch in der Gruppenphase mit Inter Viel Spaß (7:0), Lazio Latein (4:2) und den Porno Journos (3:0) keinerlei Mühe, konnten dabei mit Felix Pichler sogar einen Spieler schonen, der an einem guten Tag den Unterschied ausmachen kann, und verzichteten auf Emanuel Recabarren, menschlich wie sportlich eine eminent wichtige Stütze der Mannschaft. Ganz anders die Situation bei der WFI, wo man einen deutlichen personellen Umbruch zu verkraften hatte. Kirsten Schuck, die ihr erstes Turnier für die Ingolstädter spielt, äußerte sich zu der Hauptrunde (2:0 gegen PoGeMon, 3:0 gegen Torpädos und 0:1 gegen Pawlows Hunde) wie folgt: „Wir können mit der Vorrunde recht zufrieden sein, zumindest mit dem Weiterkommen. Aber grundsätzlich denke ich, dass wir viel besser spielen können und es auch müssen, wenn wir etwas erreichen wollen.“ Die große Stärke sieht Kirsten darin, dass man „ein sehr ausgeglichenes Team“ zusammenstellen konnte, in dem „jeder ähnlich leistungsstark ist“ und man so durch Wechsel eher keine Qualität verlieren wird. Ähnlich verhält es sich bei Sozpäd United: man hat es geschafft, über die letzten Turniere aus guten bis überragenden Kickern ein Team zu formen und tritt mannschaftlich geschlossen auf. Sozpäd-Neuzugang Tanja Käsmayr, die ebenfalls ihr erstes Turnier im Eichstätter Uni-Fussball spielt, schlägt in eine ähnliche Kerbe: „Mit der Gruppenphase bin ich total zufrieden, vor allem wenn man bedenkt, dass wir fünf Neuzugänge haben. Wir harmonieren super und haben uns trotz der vielen Neuen zu einem Team entwickelt, das von keinem Einzelspieler abhängig ist. Jeder trägt seinen Teil zum Erfolg der Mannschaft bei.“ Dennoch geht sie an das Viertelfinale demütig heran: „Auch wenn wir die Gruppe souverän gewonnen haben, steht uns mit der WFI ein harter Brocken bevor. Wir versuchen einfach, unser Spiel zu spielen. In der Halle ist es generell schwierig, seine Gegner einzuschätzen.“ Vom sportlichen Ehrgeiz getrieben ist sich Kirsten dagegen sicher, dass man sich durchsetzen wird und auch um den Titel mitspielen kann, wenn man „fokussiert und konzentriert an das kommende Spiel“ herangeht: „Mein Ziel ist es, das Turnier zu gewinnen. Da ist es egal, wer uns im Viertelfinale, Halbfinale oder vielleicht dann später im Finale gegenübersteht.“

Tanja Käsmayr (links, Sozpäd United) und Kirsten Schuck (rechts, WFI)
Tanja Käsmayr (links, Sozpäd United) und Kirsten Schuck (rechts, WFI)

Prognose

Diese Begegnung hätte durchaus das Finale sein können, der Sieger aus dieser Partie spielt definitiv um den Titel mit. Sind beide Mannschaften mit den „Starting Four“ top besetzt, dürfte wohl die Tiefe im Kader und somit die zweite Reihe mitentscheiden, wer ins Halbfinale einziehen kann. Wir dürfen uns auf ein heißes Duell inklusive dem allseits beliebten Duell zwischen Eichstätt und Ingolstadt freuen!

Sportfreunde Promilla vs. Master Journos

Dürfte das erste Viertelfinale eher eine „enge Kiste“ werden, bei dem letztlich Kleinigkeiten den Ausschlag geben sollten, ist das zweite Viertelfinale an sich eine klare Angelegenheit. Völlig überraschend konnten die Master Journos das Finalrundenticket buchen: eigentlich haben sie keine Chance, aber die wollen sie nutzen. „Mir fällt kein Vergleich ein, wie groß das Wunder wäre, wenn wir weiterkommen“, sagte Jonas Schützeneder vor der Viertelfinal-Begegnung gegen die Sportfreunde Promilla. „Wir haben mit dem Viertelfinale schon jetzt mehr erreicht als gedacht. Die drei kommenden Spiele sind eine schöne Zugabe für uns“.
Die Ausgangssituation könnte tatsächlich unterschiedlicher nicht sein: Die Sportfreunde Promilla, immerhin im letzten Jahr erst im Finale unglücklich mit 2:3 der WFI unterlegen, spielten eine fast perfekte Vorrunde, führten auch im letzten Gruppenspiel gegen Dynamo Relpäd bereits mit zwei Toren, ehe man ein paar Gänge zurück schaltete, um letztlich ein glückliches 2:2 zu retten. Mit 7 Punkten aus drei Spielen und einer Tordifferenz von 7:2 wurde man Gruppensieger. Ganz anders die Entwicklung der Master Journos: zahlte man im ersten Gruppenspiel gegen die GEOS beim 0:3 bitter Lehrgeld, erarbeitete man sich mit zwei Siegen gegen Rapid Mathe (2:1) und die Froschschenkel (1:0) die Teilnahme an der Finalrunde. Für Jonas liegen die Stärken in Defensive und Teamgeist: „In den zwei entscheidenden Gruppenspielen haben wir nur ein Gegentor bekommen, die Stimmung im Team ist dank unseres Kapitäns Jonas Häp sehr gut. Für ihn und das Team spielt man auch gerne mal drei Gruppenspiele durch.“ Tatsächlich wird er als „Dauerläufer der Hauptrunde“ mit seinem Team über sich hinauswachsen müssen, will man eine Chance haben: „Mit den Sportis haben wir einen sehr starken Gegner, da brauchen wir etwas Glück und eine ganz starke Leistung fürs Halbfinale.“ Motivation zieht Jonas aus einem möglichen Halbfinale gegen die WFI: „Ein Halbfinale gegen Ingolstadt? Das wäre natürlich super, weil dann die ganze Halle hinter unserem Team stehen würde.“ Ein solches Halbfinale ist auch für Sporti-Spieler Andreas Knör Anreiz genug, um die Master Journos definitiv nicht zu unterschätzen, wenngleich er sich sicher ist: „Wir sind der Favorit, was aber nicht heißt, dass das ein einfaches Spiel wird. Ich gehe aber davon aus, dass wir die Hürde meistern werden.“ Zuversichtlich stimmt ihn, dass bei diesem Turnier „mal alle an Bord und keine verletzungsbedingten Ausfälle zu beklagen sind“. Darüber hinaus ist Andreas, der sein erstes Hallenmasters für die Sportfreunde Promilla spielt, von dem mannschaftlichen Zusammenhalt begeistert: „Wir Sportis kommen über den Teamgeist. Jeder trägt seinen Teil bei, gibt alles, wenn er auf dem Feld steht und keiner stellt irgendwelche Ansprüche“, um mit einem schelmischen Grinsen hinzuzufügen: „Außer Captain Köhler, vielleicht!“

Andreas Knör (links, Sportfr. Promilla) und Jonas Schützeneder (rechts, Master Journos)
Andreas Knör (links, Sportfr. Promilla) und Jonas Schützeneder (rechts, Master Journos)

Prognose

Die Master Journos werden versuchen, sich so teuer wie möglich zu verkaufen. Sollte man es schaffen, sich über Kampf- und Laufbereitschaft sowie im Zusammenhalt als Team in das Spiel hineinzubeißen, dürfte auch dieses Viertelfinale sehr spannend werden. Verlieren können eigentlich nur die Sportfreunde Promilla. Verläuft alles „normal“, ist diese Begegnung mehr als David gegen Goliath!