Alle vier Minuten ein Tor und 50 Minuten Halbzeitpause

13:0: Die WFI fegt bei stürmischen Bedingungen Inter Viel Spaß vom Platz

Von Jakob Schätzle

Die Zuschauer am Seidlkreuz erlebten an diesem Spieltag ein waschechtes Donnerwetter – das Team von Inter Viel Spaß sogar in doppelter Hinsicht! Während ab der Halbzeitpause ein Gewitter den Ton am Seidlkreuz angab, musste Inter-Torwart Tom Grüning in 50 Minuten gleich 13-mal hinter sich greifen und den Ball aus seinem Tor fischen. Bei all diesen Toren ließen die Ingolstädter sogar noch einige gute Chancen (1x Pfosten, 1 verschossener Elfmeter)  liegen, das Ergebnis geht also auch in seiner Höhe vollkommen in Ordnung.

Neun verschiedene Torschützen netzten aufseiten der WFI ein, manche doppelt und dreifach. Das Team aus Ingolstadt machte trotz seiner deutlichen Überlegenheit bis zum Ende einen sehr konzentrierten Eindruck und ließ den Kickern von Inter kaum Raum und Zeit zur Entlastung. Nach vorne ging bei der Eichstätter Mannschaft kaum etwas.

Für Spiele wie diese wurde der Begriff „Einbahnstraßenfußball“ erfunden: Über die gesamte Spielzeit ging es ausschließlich in eine Richtung, nämlich gen Keeper von Inter Viel Spaß. Zur Halbzeit stand es bereits 5:0. In den Regengüssen während des zweiten Spielabschnitts legte die WFI noch 8 weitere Treffer nach.

Die WFI hat die Gruppenphase äußerst souverän gemeistert: 3 Spiele, 9 Punkte, 25:0 Tore. Gruppensieger! Inter Viel Spaß ist mit 3 Punkten ziemlich sicher Dritter in der Gruppe A. Durch diese hohe Niederlage hat das Team von Trainer Gerrit Kubicki aber ein Torverhältnis von -12. Dass es damit zu einem der zwei besten Drittplatzierten und dem damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale reicht, ist sehr unwahrscheinlich.

 

Spieldaten WFI-Inter Viel Spaß: 1:0 Guglhör (6.), 2:0 Tietze (9., Elfmeter), 3:0 Stöckel (14.), 4:0 Schaffer (15.), 5:0 Schaffer (22.), 6:0 Gonzales (28.), 7:0 Schaffer (32.), 8:0 Scheck (33.), 9:0 Tietze (35.), 10:0 Scheck (36.), 11:0 Fechner (38.), 12:0 Mielenz (42.), 13:0 Spiegelhauer (43.).

 

Star des Spiels: Einmal mehr ragte aus einer starken Ingolstädter Mannschaft Felix Schaffer (Rückennummer 22) heraus. Drei Tore sagen bereits viel über Schaffers Leistung aus. Mit Aktionen wie vor seiner zweiten Bude zeigte er auch technische Finesse auf, als er sich mit dem Ball am Fuß um den Gegenspieler dreht, den Torwart umkurvt und anschließend nur noch locker einschieben muss.

Den Titel „Star des Spiels“ darf er sich aber mit seinem Kollegen Matthias Spiegelhauer (Rückennummer 14) teilen. Er traf zwar „nur“ einmal, gehörte aber dennoch zu den auffälligsten Akteuren. Mit schnellen Dribblings und feiner Technik im Fuß brachte er seine Gegner zur Verzweiflung – und Außenstehende zum Staunen, wie bei einem punktgenauen Außenrist-Pass in die Gasse.

 

Schiedsrichter: Michael Eham (Porno Journos). Eham war in der zweiten Hälfte bemitleidenswert. Nicht etwa, weil er eine hitzige Partie leitete, sondern weil er im strömenden Regen ein Spiel pfeifen musste, das im Grunde genommen schon nach 15 Minuten entschieden war. Dennoch war Eham immer auf der Höhe, unter anderem lag er bei beiden Elfmeterentscheidungen richtig. Besonders in den Fokus rückte er während der Halbzeitpause, als das Spiel am Rande eines Abbruchs stand (siehe unten). Auch hier traf der Referee die richtige Entscheidung, das Spiel nach langer, aber notwendiger Gewitterpause zu Ende zu bringen.

 

Die Kuriosität des Spiels: Wer am Ende der ersten Hälfte zum Himmel blickte, ahnte es bereits: die schwarzen Wolken lassen den Fußballabend am Seidlkreuz wohl nicht trocken enden. Es sollte sich bewahrheiten: Wenige Minuten nach dem Pausenpfiff erreichte das Sportgelände ein Gewitter mit starken Regenfällen. Mal hagelte, mal blitzte und donnerte es. Die Halbzeitpause musste auf 50 Minuten ausgedehnt werden. Immer wieder wurde die nun wichtigste Frage an Schiedsrichter Eham herangetragen: Können wir weiterspielen?

Es folgte eine Pause mit obligatorischer Platzbegehung, Inter-Spielern, die sich ein Bier gönnten und dem langen Warten im Kabinentrakt. Bei starkem Regen, aber ohne Blitz und Donner ging es schließlich um kurz nach 20 Uhr wieder los. Planmäßig wäre das Spiel zu diesem Zeitpunkt längst zu Ende gewesen. Wäre, wäre…

 

Die Fans: „Hier sind mehr Spieler anwesend als Zuschauer!“, bemerkte ein Fan zu Beginn des Spiels. Und tatsächlich: Nur 15 bis 20 Zuschauer fanden den Weg ans Sportgelände an diesem Abend. Vielleicht ist der ein oder andere Daheimgebliebene dem Seidlkreuz ja mit Blick auf die Wetterprognose ferngeblieben.

In der Halbzeitpause schienen es dann auf einmal doch viele Fans zu sein, denn im Kabinengang wurde es mitunter ziemlich eng. Schließlich wollte jeder – Spieler, Schiedsrichter, Fans und Organisatoren – einen Platz im Trockenen.

 

Stimmen:

Korbinian Guglhör (WFI): „Im Großen und Ganzen sind wir auf jeden Fall zufrieden mit unserer Leistung. Nach der langen Pause waren wir komplett kalt und mussten wieder reinkommen. Dann haben wir aber nochmal eine ordentliche Schippe draufgelegt. Einen Wunschgegner fürs Viertelfinale haben wir nicht, denn unser Anspruch ist, jedes Team zu schlagen.“

Tom Grüning (Inter Viel Spaß): „Die zweite Halbzeit kann man nicht mehr als ,Fußballspiel‘ bezeichnen – wegen der äußeren Umstände ebenso wie aufgrund von unserer Leistung. Ich weiß, was wir können. Das haben wir heute nicht gezeigt. Jetzt planen wir mit der Trostrunde.“

 

Die besten Bilder zum Spiel:

Galerie: WFI – InterVielSpaß (13:0)