Der Spätzünder

Mit derzeit sechs Toren steht Christoph Schäfer auf dem ersten Platz im Kampf um die Präsicup-Torjägerkanone. Obwohl er insgesamt über fünf Jahre an der WFI studiert, ist es sein erster Präsicup.

Von Emre Eikam

Christoph Schäfer, Codename „Weißbier Chris“, war Fußball schon immer wichtig. Das Weihnachtskind, geboren 1992, setzt sich für ein Interview mit ihm lieber vor den Fernseher um das Spiel Uruguay gegen Russland bei der WM nebenbei zu verfolgen, als sich ein ruhiges Plätzchen im Inneren zu suchen. „Ich hab ein bisschen was auf Uruguay gesetzt,“ verrät der Stürmer der WFI und grinst dabei.

 

Ingolstadt – Christoph ist derzeit im zweiten Semester des BWL Masters Entrepreneur-ship & Social Innovation. Zuvor hat er schon seinen Bachelor an der WFI gemacht, Schwerpunkt: VWL. Nachdem er mit dem Bachelor fertig war, verbrachte er vier Monate damit, sich mit Nebenjobs Geld anzusparen. Darunter auch in der Audi AG in der Nachtschicht. „Des is schon ein scheiß Job, aber bringt echt einen Haufen Geld.“ Kein Problem für ihn, hatte er doch spätestens seit seinem Praktikum in Puebla, Mexiko, während des achten Semesters im Bachelor ein erklärtes Ziel für danach: Alleine mit dem Rucksack durch Lateinamerika. Und dafür braucht man eben Geld.

 

Christoph, der Entdecker

So kam es dann auch, und er begann seine Reise auf Kuba. Über Mittelamerika, bis auf El Salvador besuchte er dort jedes Land, ging es über Kolumbien, Peru und Bolivien bis in den Süden des Kontinents nach Argentinien und Uruguay. Zehn Monate war er insgesamt unterwegs. Einer seiner einprägsamsten Momente war ein eigentlich als recht entspannt geplanter Ausflug auf einen Vulkan in Guatemala. „Eigentlich dachte ich, dass doch einiges los sein sollte, so auf dem höchsten Vulkan Guatemalas, dem Tajumulco. Zumindest Touristen oder Bergsteiger?!“ Aber Fehlanzeige.

Nach einiger Zeit beim Aufstieg sah es schon nach Regen und einem Gewitter aus. Da er sich allerdings nicht um den Gipfel bringen lassen wollte, hatte er doch schon einige Höhenmeter gemacht, ging er weiter. „Ja, grad war ich oben, gings schon los. Regen, Nebel, das volle Programm. Ich hab natürlich bisl Panik bekommen und wollte nur noch runter.“ Dem Nebel sei Dank, verlief er sich auch noch und kam in ein Dorf, dass er noch nicht kannte. Der erste Mensch, den er sah, hatte direkt ein Maschinengewehr. Als er weiter ins Dorf hineinging, schrien die Kinder „Gringo Puto.“ „Ich hab dann alle die ich gesehen habe nett gegrüßt, dann eine Bushalte gefunden und bin schnellstens mit dem Bus in die nächste Stadt gefahren.“

 

Christoph, der Spätzünder beim Uni-Fußball

„Ich hab mit vier Jahren beim DJK Untermessing angefangen. Hab die Jugend durch dann dort gespielt – ab und an mal bisl DFB-Stützpunkt zwischendurch. Dann noch bisl in der Ersten gespielt und des wars im Verein,“ resümiert er seine Fußballerkarriere. Da er die größte Zeit seines Bachelors bei seinem Jugendverein kickte, begann seine Uni-Fußball-Karriere erst recht spät. „Ich hab erst im letzten Bachelor-Semester mitgemacht,“ erinnert er sich. Damals, Wintersemester 2015/16, holte die WFI dann aber direkt das Hallenmasters nach Ingolstadt.

Dementsprechend spielt er dieses Semester seinen ersten Präsicup. „Das macht Spaß, es ist ein cooles Turnier mit einer hervorragenden Orga und richtig guter Stimmung.“ Auch die Anti-WFI-Moneybling-Stimmung, wie am Wiesnpokal und/oder generell bei Spielen der IngolstädterInnen findet er super. „Die Rivalität spornt mich einfach weiter an.“ Außerdem sei das in aller Regel nach den Spielen gleich wieder vorbei.

„Eigentlich heißt bei uns an der WFI, dass unser Halbfinale gegen die SozPäds das vorgezogene Finale ist. Schade, dass wir schon eine Runde früher aufeinander treffen.“ Er sagt zwar, dass natürlich die Gaudi im Vordergrund steht. Schiebt allerdings gleich hinterher: „Trotzdem, da will ich schon gewinnen.“ Generell ist er von seinem Team begeistert. „Wir haben ne geile Stimmung in der Truppe und unser Coach ist auch super – ich bin durchaus optimistisch gestimmt.“