„Seit ich laufen kann, spiele ich Fußball“

Simon Bellinghausen spielt im Mittelfeld des Präsicup-Neulings Skul United. Der gelernte Innenverteidiger und sein Team überraschten sowohl beim Wiesnpokal, als auch beim Präsicup mit sensationellen Ergebnissen. Bereits seit 16 Jahren spielt der Ingolstädter Fußball und hat noch lange nicht genug davon. Ein Mensch, der auch außerhalb des Fußballplatzes einiges zu erzählen hat.

Von Daniela Blaimer

 

Simon selbst beschreibt sich als eher lockeren Typen, der selten nervös oder aufgeregt ist. Attribute, die durchaus zutreffen, wenn man mit dem großgewachsenen Ingolstädter ins Gespräch kommt.

Das Leben des kleinen Simons ging bereits im frühen Alter aufregend los. Geboren ist der heute 21-Jährige in Oberhaunstadt, einem Ingolstädter Stadtteil. Mit einem Jahr zogen er und seine Eltern zwecks beruflichen Gründen des Vaters (arbeitet bei Audi) nach Ungarn, in die westungarische Stadt Györ. Simon lebte dort drei Jahre lang, ehe seine Eltern und er zurück in die bayerische Heimat gingen. Das Bereisen fremder Länder und das Erleben fremder Kulturen war ein großer Bestandteil seiner Kindheit und Jugend. Er besuchte seinen Vater regelmäßig in Wolfsburg und später dann in China. „Für mich ist Reisen immer was ganz Besonderes“, funkelt es in seinen Augen.

 

Der angehende Lehrer

Nicht so begeistert war der 21-Jährige allerdings von seiner Schulzeit. Angefangen hat seine schulische Ausbildung in der Grundschule- und Mittelschule Ingolstadt-Oberhaunstadt, die bis heute in seiner Straße liegt, in der er aufgewachsen ist. Nach vier Jahren wechselte er auf das Christoph-Scheiner-Gymnasium in Ingolstadt, das er laut eigener Aussage „mehr oder weniger erfolgreich“ bis zur zehnten Klasse besuchte. Anschließend entschied sich der damals 16-Jährige für die FOS und für die 13. Klasse.

Simon wollte nicht weit weg von seinem Heimatort und schrieb sich vor fast einem Jahr für Lehramt an der Katholischen Universität Eichstätt ein. „Ich wollte nach Eichstätt, weil schon ein paar Freunde dort im höheren Semester studieren, außerdem war meine Mutter auch schon auf der Uni“, so der Ingolstädter. Zwar ist der Student jetzt erst im zweiten Semester, dennoch hat er schon eine klare Vorstellung, was seine Zukunft betrifft: „Perfekt wäre es an der Schule in meiner Straße unterrichten zu können, dann müsste ich erst um 7.20 Uhr aufstehen und hätte einen entspannten Tag“, lacht er verschmitzt.

Und wenn ihm seine zukünftigen Kinder in der Schule mal auf die Nerven gehen, wisse er auch schon eine Lösung: „Zuerst suche ich das persönliche Gespräch und hilft das nicht, gibt’s eine Bestrafung.“ Aber der 21-Jährige gibt zu: „Ich war auch so Einer. Ich bin nicht immer durch vorbildliches Verhalten aufgefallen.“

 

Seit 16 Jahren beim TSV Oberhaunstadt

Neben der Uni gibt es für Simon nur eins – Fußball! Simon spielt seitdem er laufen kann. Bereits seit 16 Jahren kickt er für den TSV Oberhaunstadt. Dabei konnte er schon früh sportliche Erfolge feiern: Teilnahme an den Bayerischen Meisterschaften in der Halle gegen eine starke Konkurrenz, Aufstiege mit der Jugendmannschaft etc. Simon nimmt heute die Position des Innenverteidigers ein, was nicht immer so war. „Früher habe ich eher vorne gespielt, ich bin allerdings in der Jugend ziemlich gewachsen, deshalb hat es sich angeboten nach hinten zu gehen“. Außerdem erklärt er: „Muss man als Verteidiger nicht so viel laufen.“ Letzte Saison spielten er und sein Team in der Bezirksliga. Allerdings konnten sie die Klasse nicht halten und sind daher wieder in Kreisliga abgestiegen. Auch in Zukunft will er seinem Verein treu bleiben. „Ich wohne nicht in Eichstätt, sondern pendle, weil ich sonst immer für das Training nach Hause fahren müsste“, erklärt er.

 

Doppelter Präsicup-Neuling

Simon hat einem zweiten Team sein Herz geschenkt. Der eigentliche Innenverteidiger spielte bereits beim Wiesnpokal für den Neuling Skul United. Auch beim anschließenden Präsicup zeigte er und sein Team ein starkes Debüt. Es war seine erste Teilnahme an dem Turnier und sein Fazit fällt durchaus positiv aus: „Es hat sehr viel Spaß gemacht. Wir hatten ein starkes Team mit netten Leuten!“ Auch wenn die Mannschaft nur wenig Vereinsspieler hat, war für Simon der Schlüssel zum Erfolg das harte Arbeiten und die gute Verteidigung. „Die Niederlage gegen die Geos im Halbfinale war anfangs zwar hart, trotzdem können wir sehr stolz auf unsere Leistung sein“, so der Lehramtsstudent. Auch im nächsten Jahr will Simon beim Präsicup wieder dabei sein, ob er da allerdings im Trikot der Skul United aufläuft, steht noch in den Sternen.

 

Wird Simon ein Löschzwergjünger?

Seit geraumer Zeit brodelt nämlich die Gerüchteküche der Universität Eichstätt:  Es wird gemunkelt, dass Simon vor einen Wechsel zu den Sportfreunden Promilla steht. Er selbst gibt allerdings Entwarnung: „Die Promillas haben da so eine Strategie, was den Alkohol angeht“, lacht der 21-Jährige, der gut mit dem Kapitän der Promillas befreundet ist. „Ich glaube Xavi kann das schon richtig einordnen!“ Also bleibt Simon Bellinghausen auch zukünftig bei Skul United? – „Aktuell schon“, antwortet er. Aber so richtig überzeugend hört es sich allerdings nicht an!

 

 

Galerie: Simon Bellinghausen