Skul United steht nach 4:0 im Viertelfinale – Geos und RB Waisenhaus 0:0

Von Moritz Thienen

 

Spielbericht Geos – RB Waisenhaus: 0:0

Im ersten Spiel wollte der Titelverteidiger, die Geos, die enttäuschende Auftaktpleite vergessen machen. Dies gelang aber auch am zweiten Spieltag nur zum Teil. Zwar waren die Geos gegen RB Waisenhaus über weite Strecken der ersten Hälfte das bessere Team, klare Torchancen wollten aber nicht herausspringen. Und so ging es in einem für die Zuschauer schwer anzuschauenden Spiel, leistungsgerecht mit 0:0 in die Pause.

Im zweiten Spielabschnitt bot sich dann ein ähnliches Bild. Beide Mannschaften versuchten aus einer stabilen Defensive heraus zu agieren. Leider vergaßen die Teams dabei nahezu völlig auch einmal nach vorne zu Spielen. Und so lebte das Spiel ausschließlich von seiner Spannung. Marc Kappler hätte das Spiel Mitte der zweiten Hälfte mit der einzigen großen Chance entscheiden können, verzog aber aus gut acht Metern knapp. Kurz vor Schluss hätte Waisenhaus dann plötzlich doch den schmeichelhaften Sieg einfahren können. Doch für das Spiel passend, vertändelten die Roten Bullen einen drei gegen eins Konter kläglich. So endete das Spiel mit einem verdienten 0:0. Gerade RB Waisenhaus zeigte sich mit dem Punktgewinn hoch zufrieden, da ihnen das Viertelfinale so nun nur noch theoretisch zu nehmen ist. Die Geos stehen im letzten Gruppenspiel dagegen gehörig unter Druck. Ein Sieg muss her. Ansonsten könnte der Titelverteidiger schon in der Gruppenphase ausscheiden.

Schiedsrichter: Yannik Neubauer (Inter Viel Spaß): Hatte mit dem müden Kick wenig Probleme. Auch dank der lauffreudigen Unterstützung seines Assistenten Roman Schuster hatten beide das Geschehen zu jeder Zeit im Griff. Dank des Gespannes und besonders dank Assistent Schuster, hatten die zahlreichen Fans immerhin abseits des Feldes etwas Spannung zu bestaunen. Die Lauffreude der Schiedsrichtergespanns hätten wir uns gerne auch von einigen Akteuren auf dem Feld gewünscht. Stark.

 

Spielbericht Skul United – Collegium Orientale: 4:0

Nach dem starken Auftritt im Auftaktspiel gegen den Titelverteidiger Geos, ging Skul United mit ordentlich Selbstvertrauen ins Spiel gegen das Collegium Orientale. Schon vor dem Spiel wurde uns gegenüber geäußert, dass heute viel gewechselt werden würde. Mutig. Und so zeigten sich die Neongrünen auch zu Beginn der Begegnung äußerst überrascht vom forschen Auftreten des Collegiums, dass in den ersten Minuten auch die bessere Mannschaft war. Favorit Skul brauchte für die ersten Torannäherung dann tatsächlich bis zur 10. Minute. In der 14. Minute dann das zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte 1:0. Und auch die Entstehung war sehr glücklich. Eine Flanke von rechts bugsierte der Torhüter von Collegium Orientale in einer unübersichtlichen Situation ins eigene Tor. Nach dem 1:0 fand Skul dann endlich zu ihrem gewohnt souveränen und schönen Spiel. Und so dauerte es nur fünf Minuten bis zum 2:0 durch Niklas Gürth. Bis zur Pause passierte dann nicht mehr viel.

Im zweiten Durchgang bot sich dann ein ähnliches Spiel. Skul hatte das Spiel zu jeder Zeit im Griff und hatte die ein oder andere Torchance. Kurios wurde es dann erneut vor dem Tor von Orientale in der 33. Minute. Sage und schreibe sechs Mal versuchte der Skul-Angriff innerhalb von wenigen Sekunden den Ball im Tor unterzubringen, scheiterte aber immer wieder am Torhüter, einem Collegium Abwehrspieler oder dem eigenen Unvermögen. Besser lief es dann in der 39. Minute. Ferdinand Schlamp verschenkte eine schöne Flanke von Jonathan Lange im Tor. Gut vier Minuten später zeigte der gute Schiedsrichter Phillip Gierl auf den Punkt. Torhüter Uli Sauter machte sich auf den Weg nach vorne und verwandelte, anders als sein „Doppelgänger“ Olli Kahn 2002 gegen Energie Cottbus, den Ball zum 4:0 Endstand im Netz. Durch den Erfolg steht Skul sicher im Viertelfinale. Für das Collegium Orientale ist aber auch noch alles drin. Ein Sieg gegen die Geos im letzten Spiel und auch sie stünden wahrscheinlich im Viertelfinale.

  

Spieldaten Skul United – Collegium Orientale: Tore: 1:0 Eigentor (14.), 2:0 Gürth (19.), 3:0 Schlamp (39.), 4:0 Sauter (44.), Karten: Chernikhovskyi (Orientale, 25.)

 

Schiedsrichter: Phillip Gierl (Pawlows Hunde) Zeigte in einem teils sehr hektischen Spiel eine starke und souveräne Leistung. Lies sich auch von teils lauten und stürmischen Protesten von Spielern des Collegiums nicht aus der Ruhe bringen. Entschied auch knappe Entscheidungen richtig und bewies beim 1:0 Mut, als er das Tor trotz wüster Proteste zurecht anerkannte. Schrieb sich außerdem die Torschützen auf und konnte das Orgateam auch so unterstützen. Gerne in Zukunft öfter so.

 

Star des Spieltags: Tobias Heller (Skul). Erzielte zwar keins der vier Tore, zog aber im Mittelfeld überragend die Fäden. War zu jeder Zeit anspielbar und überzeugte besonders durch seine unglaubliche Ruhe am Ball und seine überragende Spielübersicht. Zeigt nach seinen guten Ansätzen für Even Skuler beim Hallenmasters und Wiesn Pokal jetzt auf dem großen Feld, für den „großen Bruder“ Skul United, sein ganzes Potential. Auch durch sein starkes Auftreten merkt man Skul United den Abgang vom letztjährigen Topspieler Simon Bellinghausen überhaupt nicht an.

 

Die Kuriosität des Spieltags: Torhüterwechsel während des Spiels sind schon ungewöhnlich genug. Wenn dann nicht mal eine Verletzung vorliegt, hat der Keeper meist einen Rabenschwarzen Tag erwischt. Am Seidelkreuz traf das am Dienstag aber auf keinen der vier Torhüter zu. Dennoch entschied sich das Collegium Orientale gleich zweimal zum Wechsel im Tor. Besonders kurios war dabei aber die Art und Weise: Während des laufenden Spiels zog einer der Feldspieler sein Spielertrikot aus, übergab es an den Torhüter, der daraufhin mit Torhüterhose ins Feld wechselte. Für ihn war dann fortan ein dritter Mann, der von der Bank kam im Tor. Kurz vor dem Elfmeter für Skul dann der Rücktausch: Spieler Trikot aus, Torwarttrikot an und ab ins Tor. Es half trotz großem Einsatz und Wechselfreude alles nichts. Der Elfmeter war drin und das Spiel ging mit 4:0 verloren. Für die Zuschauer sorgte das Collegium mit diesem Wechselspiel aber für große Unterhaltung.

Die Fans: Nach super Wetter am vergangenen Donnerstag, war am Dienstag wieder das normale Präsicup Wetter angesagt: grauer Himmel und kühle Temperaturen. Trotzdem waren wieder zahlreiche Fans hoch zum Seidelkreuz gekommen. Wegen Wind, Wetter und teilweise schwerer Kost auf dem Feld, war die Stimmung relativ verhalten. Trotzdem wurde natürlich mit den Lieblingsteams oder halt den Mannschaften, auf die beim Tickspiel gesetzt wurde, fleißig mitgefiebert. Der Dank an euch Hartgesottene geht an dieser Stelle mal wieder raus. Ohne euch wäre der Präsicup nicht das gleiche. Also kommt weiter zahlreich und sagt euren Freunden, dass sie auch vorbeischauen sollen. Wir freuen uns auf euch und hoffentlich endlich sommerliches Wetter.