SozPäd mit Last-Second-Sieg – Collegium feiert Schützenfest

Von Moritz Thienen

Auftakt nach Maß für SozPäd United und das Collegium Orientale.

Während sich das Collegium im ersten Spiel des Präsicups 2023 eine nie gefährdeten 8:1-Kantersieg gegen Inter Viel Spaß erspielte, wurde das Top-Spiel des Abends zwischen SozPäd United und der WFI aus Ingolstadt zum echten Krimi.

Erst durch einen viel diskutierten Elfmeter in der letzten Sekunde konnte sich SozPäd mit 1:0 gegen den letztjährigen Finalisten aus Ingolstadt durchsetzen. Domi wurde zum gefeierten Helden, blieb vom Punkt aus cool und schoss seine Farben zum viel umjubelten Auftaktsieg.

Tabellenführer in Gruppe A ist nach Spieltag eins aber das Collegium Orientale. Titelverteidiger Skul United steigt dann am zweiten Spieltag der Gruppe A in den Präsicup 2023 ein. In der fünfer Gruppe hatten sie am ersten Spieltag Spielfrei.

Collegium lässt Inter nicht den Hauch einer Chance

Inter Viel Spaß und Collegium Orientale vor dem ersten Spiel des Präsicups 2023.

Im ersten Spiel des Präsicups 2023 machte das Collegium Orientale von Beginn an deutlich, dass sie mit einem Sieg ins Turnier starten wollen.

Sie drückten das tapfer kämpfende Inter Viel Spaß von der ersten Minute in die eigene Hälfte. Nach knapp drei Minuten hätte es dann auch schon fast im Inter-Tor geklingelt, doch ein schöner Distanzschuss landete nur an der Latte.

Im Gegenzug hätte Inter dann fast selbst zugeschlagen. Im Konter konnte sich der quirlige und schnelle David Baranowski im Alleingang durchsetzen, sein Abschluss ging dann aber deutlich über das Tor.

Danach übernahm dann wieder das Collegium das Spiel, ohne aber zunächst wirklich gefährlich zu werden. Inter Viel Spaß stand kompakt und ließ wenig zu. In der 15. Minute fiel aber dann doch das 1:0. Nach einer Ecke griff der Torwart unglücklich vorbei und Fynn Wenczel bedankte sich und schob den Ball zur verdienten Führung über die Linie. Mit 1:0 ging es dann auch in die Pause.

Nach der Pause drehte das Collegium dann richtig auf. Zunächst stellte der überragende Tobias Pachaly auf 2:0, als er einen berechtigten Handelfmeter verwandelte (27.).

Spätestens nach dem 3:0 knapp drei Minuten später durch das zweite Tor von Fynn Wenczel brachen dann alle Dämme. Inter Viel Spaß gingen so langsam die Kräfte aus und so erhöhte ein stark aufspielendes Collegium durch Mykola Vytivskyi (31.), Markiian-Illia Mykytchyn (35.) und erneut Mykola Vytivskyi (37.) innerhalb von kürzester Zeit auf 6:0.

Knapp eine Minute später kam Inter dann aber noch zum verdienten Ehrentreffer. David Baranowski belohnte sich für ein sehr gutes Spiel mit dem Treffer zum 1:6 (38.).

Die zahlreichen Zuschauer am Seidlkreuz durften sich aber über weitere Tore freuen. Ivan Sliubyk (43.) und Vitalii Feshchak (47.) erhöhten noch zum 8:1-Endstand.

Torschützen: 1:0 Fynn Wenczel (15.), 2:0 Tobias Pachaly (27.), 3:0 Fynn Wenczel (30.), 4:0 Mykola Vytivskyi (31.), 5:0 Markiian-Illia Mykytchyn (35.), 6:0 Mykola Vytivskyi (37.), 6:1 David Baranowski (38.), 7:1 Ivan Sliubyk (43.), 8:1 Vitalii Feshchak (47.)

Last-Minute-Tor entscheidet Top-Spiel

Im zweiten Spiel des Abends mussten die Zuschauer deutlich länger auf einen Treffer warten.

Den Zuschauern bot sich das zu erwartend enge Spiel zwischen dem letztjährigen Finalisten WFI und dem Hallenmasters-Sieger SozPäd United. Die WFI war dabei in Halbzeit eins die tonangebende Mannschaft. Gegen in der Defensive sehr stabil stehende SozPäds, konnte aber keine klare Torchance herausgespielt werden.

Ein ähnliches Bild bot sich den Zuschauern in der zweiten Halbzeit. Die WFI war feldüberlegen und SozPäd lauerte auf Konter. Echte Torchancen waren auf beiden Seiten lange Mangelwahre.

Doch dann brach die turbulente Schlussphase an. Knapp fünf Minuten vor dem Ende tauchte die WFI nach einem starken Pass plötzlich allein vor dem Tor auf, vergab die Chance aber kläglich.

Als es dann schon nach einem leistungsgerechten Unentschieden aussah, wurde es im WFI-Strafraum plötzlich unübersichtlich. Gleich drei Leute gingen zum Ball und in der Traube ging ein SozPäd-Spieler plötzlich zu Boden. Der bis dahin äußerst souveräne Schiedsrichter Jonathan Pieper überlegte nicht lange und zeigte auf den Punkt – eine Entscheidung, die am Seitenrand für ordentlich Gesprächsstoff sorgte. Es war sicher keine Fehlentscheidung, aber definitiv eine harte Entscheidung.

SozPäd-Abwehrass Domi war es egal: Er schnappte sich den Ball, verlud den Keeper und traf quasi mit dem Schlusspfiff zum vielumjubelten 1:0 (50.+1).

Torschützen: 1:0 Domi (50.+1)

Die Highlights des Spieltags

Schiedsrichter:Jonathan Pieper (Porno Journos). Pfiff am Dienstag das erste Mal überhaupt ein Spiel auf dem 11er-Feld. Dafür lieferte Pieper in beiden Spielen eine tadellose Leistung. Das erste Spiel war für ihn ein gutes Spiel, um reinzukommen. Er hatte mit der eindeutigen Begegnung gar keine Probleme und wusste trotzdem in den richtigen Momenten einzuschreiten. So zeigte Pieper trotz des hohen Spielstands völlig zurecht eine Gelbe Karte. Im zweiten und deutlich engeren Spiel zeigte Pieper dann ebenfalls eine gute Leistung. Bis in die Nachspielzeit hatte er das Spiel komplett im Griff. Dann entschied er in einer unübersichtlichen Situation auf Strafstoß – es war eher eine Kann-Entscheidung als eine Muss-Entscheidung. Da der Schiedsrichter aber nah am Geschehen stand, wird die Entscheidung schon richtig gewesen sein, auch wenn sie für viele Diskussionen am Seitenrand sorgte. Pieper sorgte zudem für einige Highlights abseits des Platzes, die es an ereignisloseren Spielen vielleicht auch in die Kuriositäten geschafft hätten Sein Halbzeit-Snack mit leckerer Stulle ist auf jeden Fall jetzt schon legendär. Einzige Enttäuschung: Pieper verpasste es seine legendäre Geste beim Anzeigen eines Vorteils, noch mehr zu zelebrieren und so die Fans am Seitenrand völlig zu begeistern. Aber dafür gibt es vielleicht in den kommenden Spielen nochmal die Chance.

Spieler des Spieltags: Tobias Pachaly (Collegium Orientale). Bei sechs verschiedenen Torschützen und gleich zwei Spielern, die doppelt getroffen haben, hätten sich beim Collegium Orientale gleich mehrere Spieler für den Titel „Spieler des Tages“ angeboten. Mit Tobias Pachaly wird es ein Spieler, der nur ein Tor erzielen konnte. Trotzdem stach er aus einem starken Kollektiv heraus. Pachaly war zu jeder Zeit anspielbar und wusste mit eleganten Dribblings und guten Pässen zu überzeugen. Er war so gerade in der ersten Halbzeit, als sich das Collegium noch schwertat, an jeder offensiven Aktion beteiligt. Belohnte sich mit seinem Treffer zum 2:0 für seine starke Leistung und sorgte so auch für eine Vorentscheidung im Spiel. Insgesamt ein überragendes Debüt im Präsicup 2023.

Die Kuriosität des Spieltags: Der erste Spieltag hatte gleich mehrere Kuriositäten zu bieten. Zu Beginn das Spieltags war gleich klar, dass auch 2023 wieder eine alter Kuriositäten-Klassiker wieder am Start ist: Sportlerinnen und Sportler, die sich um den Präsicup nicht scheren und selbst sportlichen Aktivitäten nachgehen. Dieses mal waren gleich drei Sportler gleichzeitig abseits des Feldes aktiv. Zum einen waren zwei Pumper am Start, die auf der Gegenseite Liegestütze und Dehnübungen machten und dabei vorbildlich auch das sportliche Geschehen auf dem Platz verfolgten. Ganz anderes die Lage bei einem Walker: Mit neon-gelber Mütze gegen die Kälte gewappnete, drehte er unbeirrt vom Fußball-Highlight in Eichstätt ganz entspannt seine Runden.

Aber auch sonst hatte der erste Präsicup-Spieltag weitere Kuriositäten zu bieten. Hervorstach zum Beispiel SozPäd-Spieler Felix, der am ersten Spieltag als Trainer agierte. In dieser Funktion hielt er sich bei weitem nicht an die Coaching-Zone: Viel mehr noch, er stand fast das gesamte Spiel im Feld. Neben leidenschaftlichem Coaching haute er auch einen Spruch nach dem anderen Raus. In Halbzeit eins gab er so zum Beispiel eine klare Taktik vor: „Schlagt weite Bälle, wir haben Rückenwind.“ Die Taktik ging zunächst nicht auf, erfreute aber den orga-internen Live-Ticker über Whats App. Am Tickern hatten wir dann gleich so viel Spaß, dass es ab dem nächsten Spieltag immer einen Liveticker über Whats App geben wird. Wenn ihr also keine Kuriosität oder kein Tor mehr verpassen wollt und schon live was zu lachen haben wollt, dann kommt hier in unsere Live-Ticker-Whats-App-Gruppe.

Die Fans: Ein Lieblingsthema im Liveticker waren auch die Fans, beziehungsweise das Geschehen rund um den Platz. Gerade die Musikauswahl der WFI-Fans, die wie schon im vergangenen Jahr ihre riesige Box dabeihatten und das Seidlkreuz in eine Disco verwandelten, sorgte im Liveticker für ordentlich Gelächter. Nach einem Start mit Deutschrap, folgte der Fußball-Klassiker „Wavin Flag“. Damit aber nicht genug, plötzlich wurde das Seidlkreuz zur 80er und 90er Party mit den besten Hits von Blümchen, Aha oder Scooter. Als dann die Box aber kurz ausfiel, merkte man, was einem fehlt. Denn plötzlich war es komplett still am Seidlkreuz, denn die Fans müssen, was Stimmung angeht, definitiv noch einen Gang nach oben schalten. Trotzdem muss aber ein Lob ausgesprochen werden, denn trotz des usseligen Wetters fanden wirklich zahlreiche Fans den Weg nach oben zum Seidlkreuz. Macht weiter so. Und wenn die Temperaturen hoffentlich bald wieder angenehmer sind, wird bestimmt auch die Stimmung aus den Kehlen unserer Präsicup-Fans wieder lauter!

Leider muss an dieser Stelle auch echte Kritik an den Fans ausgesprochen werden. Leider stürmte beim zweiten Spiel nach dem Last-Minute-Siegtreffer ein Anhänger von SozPäd United auf das Feld und provozierte die frustrierten WFI-Spieler. Aus dieser unnötigen Aktion entstand dann leider eine Rudelbildung. Sowas muss wirklich nicht sein. Fans haben auf dem Feld nichts zu suchen und schon gar nicht, wenn sie das gegnerische Team dabei völlig unnötig provozieren. Das geht gar nicht! Eine Bitte da auch an die Mannschaften: Versucht eure Fans ein bisschen im Zaum zu halten. Keiner hat Bock auf solche Provokationen, also versetzt euch gerne auch mal in die Lage des Unterlegenen, da wollt ihr auch nicht provoziert werden. Bei aller sportlichen Rivalität auf dem Platz gehört sich sowas einfach nicht. Wir spielen hier immer noch ein Spaß-Turnier, bei dem wir über jedes Team, egal wo es herkommt, froh sind und wo jedes Team auch mit Respekt behandelt werden sollte. Also pöbelt gerne weiter im Spaß von außen, aber lasst nach dem Schlusspfiff wieder Fair-Play walten. So können wir alle zusammen weiter viel Spaß ohne unnötigen Ärger haben.