Wo kommen diese RelPäds her?

„Dynamo! Dynamo!“, ruft Benjamin Beer in die Handy-Kamera, dann holt er seine Akustik-Gitarre hervor und sendet seine Botschaft an das Team von Dynamo RelPäd: „Ich möchte euch für Dienstag alles Gute wünschen. Ich finde, ihr spielt echt weltklasse Fußball und wenn ihr so spielt am Dienstag, dann bringt ihr das Ding auch nach Hause!“ Um seinem Team „Kraft“ mit auf den Weg zu geben, singt Beer dann seine selbstkomponierte Dynamo Hymne.

Strophe 1:
„2012 entstand unser Team.
RelPäds sind wir; feiern und trinken auch mal Dinkelbier.
Michi unser Coach hat das Team im Griff,
und wenn wir mal verlier‘n, werden wir‘s immer wieder probieren!
Dynamo RelPäd, Dynamo.“

Die Leistungen der Mannschaft von Dynamo RelPäd haben die Eichstätter Fußballszene ins Staunen versetzt. Denn die Bilanz der Religionspädagogen kann sich sehen lassen: Drei Spiele, drei Siege, acht Treffer, null Gegentore – damit ist Dynamo mittlerweile der Favorit auf den Hallenmasters-Titel. Morgen um 20.42 Uhr spielt RelPäd gegen Rapid Mathe um den Einzug ins Endspiel. Viele Eichstätter Fans fragen sich: Woher kommt eigentlich die Begeisterung um die Mannschaft von Spielertrainer Michael Knopf? Wo kommen diese RelPäds her?

„Die Stimmung ist schon seit Semesterbeginn megaeuphorisch“, sagt der besungene Trainer Michael Knopf. „Wir haben gehofft, dass zum Wintersemester neue Studenten nachkommen, die die Mannschaft verstärken können. Und es hätte nicht besser laufen können: Alle sind mit Elan dabei und arbeiten viel für die Mannschaft.“

Fünf Erstsemester spielen nun in den blau-gelben Trikots der Religionspädagogen, die Neulinge Simon Imhofer und Yunes Baccouche schossen jeweils schon zwei Tore. „Es ist unser Anspruch, das Halbfinale gegen Mathe zu gewinnen“, sagt Knopf, „aber Topfavorit sein und den Titel holen zu müssen – das wäre zu viel. Natürlich wäre es genial, wenn wir das Turnier gewännen, aber es ist schon großartig, überhaupt so weit zu kommen. Auch mit der Souveränität das hätte niemand so erwartet.“

Dynamo, das Überraschungsteam – zumal sich die Religionspädagogen bei ihren bisherigen Auftritten in KU-Turnieren immer sang- und klanglos verabschiedet hatten: Beim Wies’n Cup 2012 schied RelPäd nach torlosen Vorrundenspielen im Elfmeterschießen aus. Beim Präsicup 2012 setzte es zwei Niederlagen gegen Frisch Auf Burgkrone und die Porno Journos, die ebenfalls das Vorrundenaus besiegelten. Auch wenn Dynamo nie chancenlos war – letztlich stand kein einziger Sieg in einem KU-Turnier zu Buche. Bis jetzt.

Strophe 2:
„Alles lieben wir, egal ob Groß- oder Kleinfeldturnier.
Für jede Meisterschaft schöpfen wir aus uns‘rem glauben die Kraft.
Spaß am Fußballspiel; nur gemeinsam schaffen wir‘s ans Ziel.
Weiß und Bordeaux sind unsere Farben von Dynamo
Dynamo RelPäd, Dynamo.“

Am Dienstag laufen die Religionspädagogen geschlossen zur DJK-Halle in Eichstätt (Treffen um 19.15 Uhr am Mentorat). Sie wollen ein einheitliches Bild abgeben, eben in weiß und Bordeaux-rot. „Von so einer Fan-Unterstützung hätten wir im Sommer nur träumen können“, schwärmt Knopf. „Die Erstsemester haben Großartiges auf die Beine gestellt. Um die Gemeinschaft im Studiengang zu stärken, wurde zu Beginn des Semesters ein Kurstag veranstaltet. Das Thema des Kurstages konnten die Erstsemester selbst bestimmt, und sie wollten etwas Gestalterischer machen.“

So entstand die riesige Zaunfahne mit dem RelPäd-Wappen und der großen Dynamo-Schrift, die nun beim Hallenmasters hinter einem Tor aufgehängt wurde. Auch T-Shirts wurde beim Kurstag gestaltet. „Jetzt ist natürlich die Vorfreude riesig, alle Fans und die ganze Mannschaft fiebern immer wieder von Dienstag zu Dienstag und hoffen, dass es gleich weitergeht.“, sagt Knopf. Sein Wunsch: Im Finale gegen die WFI spielen. „Das wäre toll, stellvertretend für Eichstätt gegen Ingolstadt anzutreten. Mit der Unterstützung der anderen Mannschaften, ein richtiges Derby eben.“

Insgesamt 4 Minuten und 27 Sekunden dauert die musikalische Botschaft von Benjamin Beer. Zum Schluss sagt Beer in die Handy-Kamera „Alles Gute und bis Dienstag“, bevor er aus dem Bild geht. In Eichstätt würde es kaum noch jemanden überraschen, wenn bis morgen nicht alle RelPäd-Anhänger seinen Dynamo-Song auswendig singen könnten.

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